FORSCHUNG
Schmidt und Schavan fordern Kooperation von Bund und Ländern
Dass deutsche Forschung in den Naturwissenschaften weltweit führend ist, haben jüngst die Nobelpreise für deutsche Wissenschaftler gezeigt. Dass es auch um die deutsche Gesundheitsforschung nicht schlecht bestellt ist, haben am 14. November Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) im Gesundheitsausschuss berichtet. Die Ministerinnen sprachen sich allerdings für eine bessere Verzahnung der Gesundheitsforschung von Bund und Ländern und für bessere Krankheitsvorbeugung aus. "Es ist unbestritten, dass wir in zentralen Feldern der Forschung eine Bündelung der Kräfte brauchen", sagte Schavan. Sie verwies darauf, dass in den vergangenen 20 Jahren Projekte auf beiden staatlichen Ebenen wenig koordiniert nebeneinander her gelaufen seien. Eine bessere Koordinierung brauche allerdings Zeit: "Was 20 Jahre lang praktiziert wurde, können sie nicht von heute auf morgen ändern", sagte die Forschungsministerin.
Verbessert werden muss nach Meinung der Ministerin und der Abgeordneten auch die Übertragung von Forschungsergebnissen in die Praxis: "Wir müssen uns mehr um Transformation kümmern." Die High-Tech-Stategie habe unter anderem dies zum Ziel.
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt sagte, ein wichtiges Thema für die Gesundheitspolitik der kommenden Jahre sei unter anderem die Prophylaxe: "Wir müssen einen Blick dafür bekommen, dass sich Vorbeugen lohnt und auch langfristig rechnet." Es gelte, dies auch den Krankenkassen deutlich zu machen. Ein besonderes Augenmerk legte Schmidt auf seltene Krankheiten. Bei solchen Erkrankungen müsse sich der Staat stärker in die Organisation der Forschung einschalten. Forschung in diesem Bereich könne allerdings nur verbessert werden, sagte Schmidt, "wenn wir das in Europa als Thema begreifen".