Sie töten heimtückisch und wahllos: Landminen und Streubomben haben in den vergangenen Jahrzehnten Hunderttausende Menschen das Leben gekostet. Die Opfern sind vor allem Zivilisten - obwohl gerade sie durch die Genfer Konventionen geschützt werden sollen.
Seit 1992 gibt es die "Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen", die 1997 für ihr Engagement mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde. Eine Zwischenbilanz ihrer Arbeit wird in einer Ausstellung gezogen, die seit dem 27. November im Paul-Löbe-Haus des Bundestages zu sehen ist. Der Name der Ausstellung "Explosives Erbe des Krieges" verdeutliche, so Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse in seiner Eröffnungsrede, "die anhaltende Gefahr, die von Landminen und Streumunition auch noch nach einem Krieg ausgeht". Mit Fotografien und Zahlen dokumentiert die Ausstellung Erfolge, aber auch verbleibende Herausforderungen der Anti-Landminen-Kampagne. Denn trotz zunehmender weltweiter Ächtung sterben jährlich immer noch rund 20.000 Menschen durch Landminen und Blindgänger. Mit Blick auf diese "unerträgliche Zahl" äußerte Thierse großes Unverständnis darüber, dass "Russland, die USA und China den Schritt eines Verbots immer noch nicht getan haben".
Bisher haben sich 155 Staaten, darunter auch Deutschland, in der Ottawa-Konvention zu einem Verbot von Antipersonenminen verpflichtet. "Die Bundesrepublik Deutschland", so betonte Thierse, "gibt weltweit das meiste Geld für Minenräumung aus". Dennoch seien auch heute weltweit noch 200.000 Quadratkilometer Land mit Minen und Blindgängern verseucht. Die Ausstellung könne daher nur eine Zwischenbilanz sein. Thierse würdigte die Arbeit des Aktionsbündnisses Landmine.de, der deutschen Vereinigung der internationalen Kampagne. Es habe sich "große Verdienste in der Sensibilisierung der Politik für die Gefahr von Landminen erworben" Robert Radu