Sigmund Jähn
Er war der erste Deutsche und einzige DDR-Bürger im All: Im August 1978 startete Sigmund Jähn, bis dahin ein unbekannter Düsenjägerpilot, zusammen mit dem Sowjetoberst Waleri Bykowski ins All. Als die Kosmonauten eine Woche später in der kasachischen Steppe landeten, war es mit der Ruhe vorbei: "Siggi" kehrte als Volksheld auf sozialistische Erde zurück, der Vogtländer wurde mit Orden und Ehrentiteln überhäuft und das Staatsfernsehen berichtete rauf und runter. Bis heute ist der mittlerweile 70-Jährige unermüdlich im Dienste der Raumfahrt unterwegs: als Berater für die ESA und das DLR.
Ulf Merbold
Den Mauerfall erlebte der zweite Deutsche im All zufällig zusammen mit dem ersten: Ulf Merbold und Sigmund Jähn sahen die Bilder im Fernsehen 1990 in einem Hotel in Saudi-Arabien, bei einem Treffen von Weltraumforschern. Merbold - wie Jähn im thüringischen Vogtland geboren, aber zum Studium in die Bundesrepublik gewechselt - gelang 1983 sein erster Trip ins All "erst" fünf Jahre nach seinem DDR-Kollegen. Seitdem war er drei Mal und 50 Tage im Weltraum: "Wenn mich jemand mitnehmen würde, würde ich sofort wieder mitfliegen", verriet er im vergangenen Jahr zu seinem 65. Geburtstag.
Thomas Reiter
Das erste, irdische Frühstück von Thomas Reiter nach 166 Tagen im All war einfach, aber auch einfach köstlich: Rührei mit Schinken. Kein europäischer Astronaut hat bis dahin so viele Tage in der Schwerelosigkeit verbracht wie er. An Bord der "International Space Station" (ISS) führte der 49-Jährige von Juli bis Dezember 2006 die erste europäische Langzeitmission, es war Reiters zweiter Aufenthalt im All. "Ich habe mich wohlgefühlt wie ein Fisch im Wasser", teilte der Diplom-Ingenieur anschließend mit. Seit August 2007 ist Reiter Raumfahrt-Vorstand beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.