Klaus Maria Brandauer setzte ihm als Regisseur und Hauptdarsteller in seinem Film "Einer aus Deutschland" 1989 ein Denkmal. Und doch ist er in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, in der Wissenschaftszunft gilt er manchem bis heute als dubios. Seinen angemessenen Platz im Gedenken an die Widerstandskämpfer erhielt er nur sehr mühsam. Die Rede ist von dem Schreinergesellen Georg Elser, dem am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller im Alleingang ein Bombenattentat auf Adolf Hitler verübte.
Helmut Ortner rekonstruiert die Geschichte dieses Überzeugungstäters, der den verbrecherischen Charakter des NS-Regimes bereits zu einer Zeit durchschaut hatte als Männer wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg noch vom Endsieg träumten, in dokumentarisch-erzählerischer Form. Wissenschaftler - in Deutschland allemal - rümpfen gerne die Nase über solche populären Darstellungsformen. Doch Ortner gelingt es mit seiner spannenden Erzählung, ein Gespür für den Menschen Elser und die Begleitumstände seiner mutigen, wenn auch leider erfolglosen Tat zu vermitteln.
Der einsame Attentäter. Georg Elser. Der Mann, der Hitler töten wollte.
Nomen Verlag, Frankfurt/M. 2007; 239 S., 24,80 ¤