"The Games must go on!" Es ist der Satz des damaligen IOC-Präsidenten Avery Brundage, der vielen Menschen von den Olympischen Spielen 1972 in München in Erinnerung geblieben ist. Der Überfall auf die Unterkünfte der israelischen Athleten am Morgen des 5. Septembers erschütterte die Weltöffentlichkeit: Acht Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation "Schwarzer September" nahmen elf israelische Funktionäre und Sportler als Geiseln. Die Forderung der Terroristen: 232 palästinensische Inhaftierte in Israel und die RAF-Mitglieder Andreas Baader und Ulrike Meinhof sollten freigelassen werden. Bei einem später heftig kritisierten Befreiungsversuch durch deutsche Behörden in Fürstenfeldbruck wurden alle Gefangenen, fünf Terroristen und ein Polizist getötet. Die Spiele wurden für einen Tag Trauer unterbrochen.
Trotz des Terrors bleiben auch sportliche Leistungen in Erinnerung: zum Beispiel der "Mann mit dem Schnauzer", der US-amerikanische Schwimmer Mark Spitz. Mit sieben Goldmedaillen war er der sportliche Star.
Ein ganz andere Prominenter hatte mit Sport nicht viel im Sinn. "Dackel Waldi" war das erste offizielle Olympiamaskottchen - er sollte Zähigkeit, Beweglichkeit und Widerstandsfähigkeit symbolisieren.
Bleibende Spuren hinterließen die Spiele auch im Münchener Stadtbild: Neben dem gigantischen Olympiagelände musste die U-Bahn-Linie 3 gebaut werden.