Die Linke will mit einem Mahnmal an Johann Georg Elser erinnern, der am 8. November 1939 das gescheiterte Bombenattentat auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller verübt hat. Die Abgeordneten fordern in einem Antrag ( 16/9419), den der Bundestag am 5. Juni zur weiteren Beratung in den Kulturausschuss überwiesen hat, die Bundesregierung auf, im Einvernehmen mit dem Land Berlin die Trägerschaft für eine solche Ehrung zu übernehmen. Außerdem soll eine Konzeption vorgelegt werden, wie und an welchen Orten im Umfeld des Deutschen Bundestages bislang nicht erinnerte Opfer des Nationalsozialismus geehrt werden könnten. Außerdem solle geklärt werden, wie "die Breite des politischen Widerstandes auch außerhalb der mit dem 20. Juli 1944 verbundenen Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Berliner Stadtraum erinnert werden kann". Außerdem solle geprüft werden, ob der Standort der früheren Reichskanzlei an der Berliner Wilhelmstraße als politische Machtzentrale der Nationalsozialisten "ins öffentliche Bewusstsein eingefügt werden könne und solle".
Johann Georg Elser sei, so begründet Die Linke ihre Initiative, bisher kaum erwähnt und "im öffentlichen Bewusstsein nicht präsent". Eine Ehrung mit vorhergehender breiter gesellschaftlicher Diskussion würde nach Ansicht der Linken die politische Kultur der Bundesrepublik bereichern. Das Berliner Abgeordnetenhaus habe im Februar dieses Jahres auf Anregung des Autors Rolf Hochhuth beschlossen, die Errichtung eines Denkzeichens an "zentraler, öffentlich zugänglicher Stelle in Berlin zu prüfen", schreibt die Linksfraktion. Für das Mahnmal sei der Standort der früheren Reichkanzlei vorgeschlagen worden.