PAUSCHALREISEN
Grüne: Schadstoffemission veröffentlichen
Die Grünen machen in punkto Klimaschutz Druck auf die Reiseveranstalter: Für jede Pauschalreise sollten TUI und Co. den damit verbundenen Ausstoß an Kohlendioxid und anderen klimawirksamen Gasen veröffentlichen müssen. In den Reisebroschüren, aber auch im Internet sollten die Urlauber sehen können, wie sich ihr Reisewunsch auf die Erderwärmung auswirkt.
Damit richtig gemessen und gerechnet wird, sollten den Veranstaltern einheitliche Standards und Berechnungsrundlagen zur Vorgabe gemacht werden, wie es in einem Antrag der Fraktion ( 16/9346) heißt, den der Bundestag am 5. Juni zur Beratung an den Tourismusausschuss überwiesen hat. Die Abgeordneten der Grünen beziehen sich dabei auf das Emissionsrechnungsmodell "Tremod", das den motorisierten Straßen-, Schiene-, Schiffs- und Flugverkehr in Deutschland auch im Hinblick auf die Luftschadstoffemissionen abbildet.
Die Abgeordneten wollen ferner, dass die Verbraucher in Informationskampagnen für die Problematik des Treibhauseffekts sensibilisiert werden. Die Regierung solle sich um eine europäische Initiative zur Abschaffung der Steuerbefreiung von Kerosin bemühen, um so die "versteckte Subventionierung" von Fernreisen zu beenden und den Inlandstourismus zu stärken.
Bei Flugreisen müssen den Grünen zufolge Instrumente verbindlich vorgeschrieben werden, die den Treibhausgasausstoß senken. Schließlich sollte die Deutsche Bahn AG nur noch Strom aus erneurbaren Energiequellen beziehen.
In einem weiteren Antrag der Fraktion ( 16/9315) wird die Regierung aufgefordert, die Barrierefreiheit zu fördern, um den Bedürfnissen immer älter werdender Touristen entgegenzukommen. Gefördert werden sollten auch zielgruppenorientierte Kooperationen zwischen Verkehrsträgern und der Tourismusbranche.
Das Fernreisenetz der Deutschen Bahn müsse ausgebaut und die Tourismusregionen im Inland müssten barrierefrei und komfortabel an das Bahnnetz angebunden werden, heißt es weiter. Das Angebot barrierefreier Beherbergungsbetriebe habe sich trotz einer Zielvereinbarung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, solche Angebote zu erfassenund zu bewerten, nicht verbessert. Deshalb wollen die Grünen nun gesetzliche Regelungen.