Als Erich Köhler zum ersten Präsidenten des Bundestages gewählt wurde, steckte die parlamentarische Demokratie in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Der Erfurter Volkswirt war im Dritten Reich von den Nazis verfolgt worden. Nach dem Krieg war er Mitbegründer der hessischen CDU und wurde 1947 zum Präsidenten des Wirtschaftsrates gewählt, dem Vorläufer des späteren Bundestages. Am 7. September 1949 wurde er schließlich auf Vorschlag von CDU/CSU erster Bundestagspräsident. "Der Menschenwürde zu diesen", sei höchste Aufgabe eines Parlamentes, sagte Köhler in seiner Antrittsrede. Wegen einer schweren Erkrankung trat er im Oktober 1950 von seinem Amt zurück.