Mit seinem Buch "Das Kapital" schrieb Karl Marx zweifellos Geschichte. Auf fast 1.000 Seiten allein im ersten Band versuchte sich der Trierer Philosoph und Journalist an einer Analyse und Kritik der kapitalistischen Gesellschaft. 20 Jahre hatte er daran gearbeitet, die beiden folgenden Bände konnte sein Freund Friedrich Engels erst nach Marx' Tod herausgeben. Kaum ein anderes soziologisches Werk wurde so umfassend rezipiert und diskutiert; Marx' Ausführungen zum Warenwert oder zum Verhältnis von Kapitalist und Arbeiter wurden legendär.
Auf die Spuren dieser Legende begibt sich nun der britische Journalist und Marx-Biograph Francis Wheen. In der dtv-Reihe "Bücher, die die Welt veränderten" gibt er eine Einführung in "Das Kapital" und seinen Verfasser. 126 Seiten schmal ist der kleine rote Band - und eine Lesefreude. Kurz und prägnant, aus angenehmer Distanz und mit Humor stellt Wheen Karl Marx und dessen Hauptwerk vor und zeigt, wo seine Schwächen und Stärken liegen.
Eine Lektüre der Marxschen Schriften ersetzt der Band nicht, aber er nimmt die Scheu vor dem gewichtigen Original und macht Lust auf mehr.
Karl Marx. Das Kapital.
Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2008; 126 S., 9,90 ¤