Einleitung
Droht alleinstehenden Migrantinnen und Migranten, wie in zahlreichen Studien prognostiziert wird, im Alter häufiger als anderen Gruppen ein eher einsamer Lebensabend in der Fremde oder gar ein sozialer "Rückzug in die Ethnizität"? 1 Derartige Prognosen rekurrieren auf ältere Forschungsansätze, welche die soziale Lage von älteren Menschen primär als Folge von struktureller Isolation, Disengagement oder Rollenverlust deuten. Aktuellere Befunde aus derAlternsforschung über ältere Deutsche hingegen belegen, dass die Fähigkeit, soziale Kontakte zu schließen und zu pflegen, keineswegs primär altersabhängig ist, sondern stärker durch soziale Lagen und individuelle Kompetenzen beeinflusst wird. 2 Zudem werden Partizipationsmuster, Freizeitverhalten und soziale Kompetenz zur Herstellung und Pflege von Sozialkontakten vor allem in jüngeren und mittleren Lebensjahren ausgebildet und bleiben im Alter weiterhin lebensstilbildend und handlungsleitend.
Damit rückt die Frage ins Blickfeld, welche sozialen Integrations- und Einbindungsstrategien ältere alleinstehende Migrantinnen tatsächlich verfolgen. 3 Inwieweit sind die Befunde über das Partizipationsverhalten von älteren Deutschen auf ältere alleinstehende Migrantinnen übertragbar? Knüpfen Migrantinnen bei der Netzwerkbildung eher an traditionale Formen der Vergemeinschaftung (ethnische Nachbarschaft, Verwandtschaft) an, oder erproben sie im Zuge ihrer Modernisierungs- und Individualisierungserfahrungen neue Einbindungsstrategien, die den Logiken sekundärer Netzwerkbildung folgen? Werden die jeweiligen Integrationsstrategien ebenfalls eher durch soziale Lagen oder eher durch ethnische/kulturelle Herkunft beeinflusst?
Sozialorientierungen im Kontext von Geschlecht und Familienstand
Ältere alleinstehende Migrantinnen sind keine homogene Sozialgruppe. Die Pluralisierung der Lebensformen und die sozioökonomischen Ungleichheiten spiegeln sich in den Lebenslagen und den sozialen Bezügen der Migrantinnen wider. Das Klischee der desintegrierten hilf- und sprachlosen älteren Migrantin ist ebenso wenig zutreffend wie pauschale Thesen über einen altersbedingten ethnischen Rückzug. Vielmehr zeigen die empirischen Befunde, dass die sozialen Einbindungsstrategien der Migrantinnen vornehmlich durch soziale Faktoren (Schichtzugehörigkeit, Einkommen) und individuelle Ressourcen (Bildung, Deutschkenntnisse) beeinflusst werden. Im Vergleich zu älteren Deutschen sind Variablen wie Geschlechtszugehörigkeit und Familienstand für Migrantinnen wesentlich bedeutsamer bei der Herstellung und Pflege von Sozialkontakten. Anhand des Familienstands lassen sich deutliche Unterschiede in der außerfamiliären Netzwerkbildung konstatieren. Verwitwete Frauen orientieren sich dabei weitaus stärker als Geschiedene oder Ledige an traditionellen Verhaltensnormen und Vergemeinschaftungsformen, während Letztere ihr Verhalten stärker an modernen Rollenbildern und Interaktionsformen ausrichten. Ledige und geschiedene Migrantinnen lehnen rigide Rollen- und Verhaltensvorschriften sowie antiquierte Ehr- und Moralvorstellungen ihrer Herkunftskulturen, die außerfamiliäre und heterogeschlechtliche Sozialkontakte stark reglementieren, wesentlich entschiedener ab als Witwen. Über die Ursachen kann nur spekuliert werden. Sie gehen wahrscheinlich darauf zurück, dass Migrantinnen infolge von Scheidung oder Nichtverheiratung stärker als verwitwete Ehefrauen gefordert waren, sich als Alleinstehende um die eigene Existenzsicherung zu kümmern und sich im Rahmen dieses Autonomieprozesses auch stärker mit alternativen Lebensformen auseinander zu setzen und neue Formen der sozialen Einbettung zu erproben.
Eine Typologie zur sozialen Einbettung
Anhand des empirischen Materials wurden analytische Typen 4 zur sozialen Einbettung der Migrantinnen nach sozialen Lagedimensionen gebildet (vgl. die Tabelle). Anschließend wurde untersucht, ob sich diese gleichmäßig über Herkunftskategorien der Befragten verteilen oder warum sie es möglicherweise nicht tun. Die beschriebenen Muster der Vergemeinschaftung sind zwischen den Polen Segregation/Integration und Modernität/Traditionalismus angesiedelt. Zwei Vergemeinschaftungsmuster mit sozialintegrativer Orientierung folgen der Logik sekundärer Netzwerkbildung (Integrierte, Isolierte), ein drittes Muster beschreibt segregative Strategien der ethnischen Einbindung (Segregierte), und bei dem vierten handelt es sich um ein familienzentriertes Einbettungsmuster (Familienfrauen).
Ein Abgleich der Typen nach nationaler Herkunft der Migrantinnen zeigt anhand der Gleichverteilung, dass segregative oder integrative Sozialorientierungen stärker durch "Modernitätsdifferenz", soziale Lagen und individuelle Kompetenzen als durch ethnische oder kulturelle Zugehörigkeit erklärt werden. Die Vergemeinschaftungstypen "Segregierte" und "Familienfrauen" umfassen ausschließlich verwitwete Migrantinnen, die zum überwiegenden Teil aus eher rückständigen dörflich-ländlichen Regionen ihrer Heimatländer zugewandert sind. Die "Segregierten" sind im Sample diejenigen mit den niedrigsten Bildungsabschlüssen und den geringsten Deutschkenntnissen. In den Modernisierungsmustern "Integrierte" und "Isolierte" wiederum sind Witwen nur schwach vertreten; hier dominieren die ledigen und geschiedenen Migrantinnen. Im Folgenden werden die vorgefundenen Integrationsmuster im Kontext ihrer sozialen Zusammenhänge sowie die jeweiligen Netzwerkqualitäten genauer beschrieben.
Typus "Integrierte"
Charakteristisch für Migrantinnen dieses Integrationsmusters ist die ausgeprägte sozio-kulturelle Orientierung an der deutschen Gesellschaft, die zugleich mit einer starken Distanz zur ethnic community einhergeht. Diese Migrantinnen pflegen gleich- und gemischtgeschlechtliche Kontakte gleichermaßen zur Majorität und zu Angehörigen unterschiedlicher Nationalität. Berührungspunkte und Basis der sekundären Netzwerke sind zumeist lebensweltliche Bezüge, ähnlich gelagerte Interessen, Hobbys und vergleichbare Lebenslagen. Im Vergleich zu Migrantinnen aus den anderen Mustern haben sich die "Integrierten" meist frühzeitig für einen dauerhaften Verbleib in Deutschland entschieden und aktiv auf eine rasche soziale und strukturelle Integration hingearbeitet. Aufgrund ihres im Sample vergleichsweise höheren Bildungsniveaus und ihrer relativ guten Deutschkenntnisse haben sie ausreichende Handlungskompetenz entwickelt, um sich erfolgreich in der deutschen Gesellschaft und im Arbeitsleben behaupten, soziale Kontakte aufbauen und Teilhabechancen nutzen zu können.
Die "Integrierten" sind die Modernisierungsgewinnerinnen unter den alleinstehenden Migrantinnen. Sie haben in den Offerten einer offenen Gesellschaft die Chance gesehen, den eigenen Emanzipations- und Individualisierungsprozess voranzutreiben, um als alleinstehende Frau ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen zu können. Darin liegen auch die primären Gründe für eine relativ starke Distanzierung von der ethnic community. Um neue Lebensformen und Einbettungsstrategien jenseits tradierter Moralvorstellungen und Rollenbilder erproben zu können, bedarf es der Sicherheit eines unterstützenden sozialen Umfelds. Von daher überrascht es wenig, dass diese autonomieorientierten Migrantinnen anonymere (groß-) städtische Wohngegenden oder deutsche Wohnviertel bevorzugen, um sich der sozialen Kontrolle und dem Konformitätsdruck ethnischer Nachbarschaften zu entziehen. Die Migrantinnen dieses Vergemeinschaftungsmusters sind zwar gut in soziale Netze eingebunden. Ob diese sekundären Netzwerke von ihrem Solidaritäts- und Unterstützungspotenzial her tragfähig genug sind, um bei umfassenderem Hilfebedarf im Alter oder bei Pflegebedürftigkeit umfassend aktiviert werden zu können, ist eher fraglich.
Typus "Isolierte"
Dieses Integrationsmuster ist insofern brisant, als sich in den biographischen Verläufen die Risiken und Widersprüche der Modernisierung akkumulieren. Es verdeutlicht auf drastische Weise, dass der Modernisierungs- und Individualisierungsprozess nicht linear verläuft, sondern vielfältige Brüche und (Abstiegs-)Risiken nach sich ziehen und in sozialer Isolation enden kann, wenn die individuellen Ressourcen - insbesondere die Handlungs-, Sozial- und Sprachkompetenz - für die Erfordernisse einer modernen Lebensführung im Aufnahmeland nicht ausreichen. Trotz integrativer Orientierung ist dieser Gruppe von Migrantinnen eine soziale Integration in die Gesellschaft nicht oder nur partiell gelungen. Soziale Isolation und Einsamkeit aufgrund fehlender Sozialkontakte werden als extrem belastend empfunden. Verschärft wird die Situation dadurch, dass diese Gruppe die fehlenden Sozialbeziehungen wesentlich seltener durch familiäre und verwandtschaftliche Netzwerke in Deutschland kompensieren kann als andere Befragtengruppen. Denn die Gruppe der Isolierten ist überproportional häufig mit brüchigen Familienkonstellationen konfrontiert oder muss teilweise ohne familiäres und verwandtschaftliches Netzwerk in Deutschland auskommen.
Die soziale Isolation wird dadurch verschärft, dass einerseits gewünschte und tragfähige Sozialkontakte zur deutschen Bevölkerung nicht entstanden sind und andererseits die bewusste Abgrenzung von der ethnic community eine innerethnische Einbindung verhindert hat. Diese Befragten haben aufgrund ihrer Sozialisation kaum gelernt, wie man aktiv außerfamiliäre Sozialkontakte und Freundschaften aufbaut und pflegt. Oftmals fehlt den Frauen der Mut, allein außerhäusliche (Freizeit-)Aktivitäten aufzunehmen oder öffentliche Begegnungsstätten aufzusuchen. Sowohl die inner- als auch die interethnischen Kontakte beschränken sich weitgehend auf funktionale Bezüge. Kollegiale Kontakte am Arbeitsplatz oder Nachbarschaftsbeziehungen bleiben oberflächlich und werden nicht auf den lebensweltlichen oder privaten Bereich ausgedehnt und sind deshalb als instrumentelle oder emotionale Netzwerkressource kaum aktivierbar.
Typus "Segregierte"
Zu den Migrantinnen dieses Integrationsmusters gehören ausschließlich Witwen, die ursprünglich aus (rückständigen) dörflich-ländlichen Herkunftsregionen zugewandert sind. Sie reproduzieren tradierte Formen der sozialen Vergemeinschaftung, die deutliche kulturelle Bezüge zu ihren Herkunftsregionen aufweisen. Nichts charakterisiert diese Form der - gleichgeschlechtlichen - Sozialinteraktionen besser als die stereotype Auskunft der Befragten: Ich lebe wie in meinem Dorf. Die ethnische Gemeinschaft oder, präziser formuliert, die unmittelbare räumliche Nachbarschaft ist der Nährboden intensiver innerethnischer Kontakte zwischen Migrantinnen aus dem gleichen Sozialmilieu. Und infolge von Kettenmigration handelt es sich bei diesen Sozialkontakten meist um Personen, die aus dem gleichen Dorf oder der Region zugewandert sind. In dieser vergemeinschafteten Nachbarschaft lassen sich dörfliche Geselligkeitsformen wieder beleben. Die gleichgeschlechtliche vergemeinschaftete Nachbarschaftskultur schützt diese alleinstehenden Frauen nicht nur vor sozialer Isolation im Alter, sie ist auch ein oder das einzige traditionell orientierten Frauen zur Verfügung stehende(s) sozial akzeptierte(s) Refugium, das bei Abnabelung der Kinder oder bei brüchig werdenden Generationenbeziehungen sozialen Halt bieten kann.
Diese traditionale Gemeinschaft ersetzt ein Stück weit die verlorene Heimat und kompensiert das Fremdheitsgefühl - und, was noch bedeutsamer ist, durch sie kann sich aufgrund der gemeinsamen Sprache und des geteilten Erfahrungs- und soziokulturellen Hintergrunds ein identifikatorisches Zugehörigkeitsgefühl entwickeln, das zur Selbstvergewisserung beiträgt, umgekehrt jedoch die Distanz und Abgrenzung zur deutschen Gesellschaft verstärkt. Denn soziale Kontakte zur Majorität werden weder gesucht noch vermisst. Diese Segregationsstrategie ist nicht identisch mit einem altersbedingten ethnischen Rückzug. Vielmehr ist diese Einbettungsstrategie als Kontinuum einer traditional ausgerichteten Lebensweise zu deuten, die durch die Migration keineswegs obsolet geworden ist. Die segregierte Lebenswelt wird zu einer kulturellen Form der Alltagsbewältigung für diejenigen Migrantinnen mit tradiertem Rollenverständnis, deren Handlungsautonomie und individuelle Ressourcen (geringes Bildungsniveau, sehr geringe oder keine Deutschkenntnisse) allein kaum ausreichen, um den Alltag in einem fremden Land autonom zu bewältigen. Die Einbindung in die ethnische Gemeinschaft verhindert zwar eine stärkere soziale Integration in die Aufnahmegesellschaft. Durch rollenkonformes Verhalten sichern sich diese alleinstehenden Migrantinnen jedoch die Solidaritäts- und Loyalitätspotenziale ihrer ethnischen Nachbarschaft - auch bei Hilfebedürftigkeit im Alter.
Typus "Familienfrauen"
Die familiale Gemeinschaft, bestehend aus Kindern und Enkeln, oftmals erweitert um räumlich nah lebende Verwandte, ist für diese alleinstehenden Migrantinnen der zentrale soziale Bezugspunkt und somit auch die wichtigste Netzwerkressource mit hohen wechselseitigen Unterstützungsleistungen. 5 Außerfamiliäre Sozialbeziehungen und Sozialkontakte haben keine hohe Relevanz und werden auch kaum gesucht. Diese Migrantinnen unternehmen kaum Anstrengungen, um außerfamiliäre soziale Kontakte aufzubauen oder zu pflegen. Selbst Nachbarschaftskontakte gehen selten über typische Formen der Nachbarschaftshilfe hinaus. Bekanntschaften bleiben oberflächlich und werden in der Regel nicht auf den privaten Bereich ausgedehnt. In diesem Interaktionsmuster sind fast ausschließlich verwitwete Frauen zu finden, die mehrheitlich ein eher traditionelles Geschlechter- und Rollenverständnis haben. Auch im Alter pflegen sie weiterhin ein soziales Muster, das bereits für ihr Eheleben konstitutiv war und in dem sich die sozialen Bezüge stark auf Ehepartner, Nachkommen und Verwandte konzentriert haben. Allerdings gibt es auch Migrantinnen, die sich erst nach dem Tod des Ehepartners sozial stärker in die Familie zurückziehen. Handlungsleitend ist dabei unter anderem die Orientierung an Normen und Vorstellungen zur traditionellen Witwenrolle. In diesem familienzentrierten Interaktionsmuster bleiben sowohl die inner- als auch interethnischen sozialen Beziehungen oberflächlich und sporadisch.
Zusammenfassung
Die vorgefundenen Vergemeinschaftungsmuster mit ihren jeweiligen Netzwerkqualitäten sind als soziale Ressourcen differenziert zu betrachten. Die Migrantinnen sind keineswegs, wie vielfach prognostiziert, als Alleinstehende im Alter in toto von sozialer Isolation bedroht. Neben isolierten und eher desintegrierten älteren Migrantinnen gibt es starke Gruppen von gut integrierten und sozial eingebetteten Einwanderinnen. Die soziale Integration ist in maßgeblicher Weise von sozialer Lage, Bildung und individuellen Ressourcen beeinflusst. Die Orientierung an modernen Lebensformen fördert zwar eine soziale Integration, schafft aber soziale und wirtschaftliche Abstiegsrisiken für diejenigen, deren Handlungs- und Sprachkompetenz wie beim Typus der Isolierten nicht ausreicht, um diese modernen Lebensformen auszufüllen.
Die Befunde widerlegen jene Thesen, die von einem ethnischen Rückzug im Alter ausgehen und die der ethnischen Gemeinschaft besondere soziale Auffangqualitäten zuschreiben. Gegen diese Hypothesen sprechen Kontinuitätserfahrungen und im Lebensverlauf erprobte Handlungs- und Sozialisationsmuster. Die Ergebnisse zeigen zum einen, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass Migrantinnen ein in jüngeren und mittleren Jahren erprobtes soziales Handlungsmuster allein aufgrund des Alters aufgeben und sich sozial neu orientieren. Das hieße nämlich, dass sie ihr angestammtes und vertrautes soziales Milieu wechseln müssten. Zum anderen zeigt sich deutlich, dass traditionell orientierte Frauen aus rückständigeren Herkunftsregionen nicht erst im Alter die Nähe zur ethnischen Nachbarschaft suchen, sondern bereits seit ihrer Ankunft in Deutschland weitgehend abgegrenzt und in Distanz zur Aufnahmegesellschaft gelebt haben und dieses Muster im Alter beibehalten.
Die ethnischen Gemeinschaften stellen für die Mehrzahl der älteren Migrantinnen, die alleinstehend sind, weder ein soziales Refugium oder Auffangbecken noch ein alternatives Integrationsmodell dar. Der Status als alleinstehende Frau dürfte diesbezüglich eine Schlüsselrolle einnehmen. Die Mehrzahl der Befragten grenzt sich bewusst von der ethnic community ab, vornehmlich, um den tradierten Verhaltens- und Rollenerwartungen sowie dem sozialen Konformitätsdruck zu entgehen. Diese Frauen sind nicht mehr bereit oder willens, sich tradierten Rollenklischees zu beugen oder gar ihr soziales Verhalten und Handeln gegenüber Landsleuten rechtfertigen zu müssen. Lediglich für Migrantinnen vom Typus Segregierte sind die ethnischen Netzwerke identifikatorische, soziale und emotionale Ersatzheimat und Auffangbecken zugleich.
1 Vgl. Ralf Zoll,
Die soziale Lage älterer MigrantInnen in Deutschland,
Münster 1997; Elke Olbermann/Maria Dietzel-Papakyriakou,
Entwicklung von Konzepten und Handlungsstrategien für die
Versorgung älterwerdender und älterer Ausländer,
Bonn 1995.
2 Vgl. Bernhard Schlag (Hrsg.),
Mobilität und gesellschaftliche Partizipation im Alter,
Stuttgart 2002.
3 Die Befunde entstammen einer
qualitativen Studie zur Lebenssituation von älteren
alleinstehenden Migrantinnen, die vom Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wurde.
Einbezogen wurden 87 Migrantinnen aus fünf ehemaligen
Anwerbeländern (Türkei, Italien, Griechenland,
Ex-Jugoslawien, Vietnam) im Alter ab 50 Jahren. Vgl. Ingrid
Matthäi, Die vergessenen` Frauen aus der Zuwanderergeneration.
Zur Lebenssituation von alleinstehenden Migrantinnen im Alter,
Wiesbaden 2005.
4 Alle befragten
Nationalitätengruppen bis auf die Vietnamesinnen sind in der
Typologie abgebildet.
5 Vgl. Bernhard Nauck/Anette Kohlmann,
Verwandtschaft als soziales Kapital, in: Michael Wagner u.a.
(Hrsg.), Verwandtschaft, Stuttgart 1998.