Die Auseinandersetzung mit Hitler und der Zeit des Nationalsozialismus hat Konjunktur. Spielfilme ("Der Untergang") und "Dokudramen" ("Speer und Er"), Komödien ("Mein Führer" von Dani Levy) und Romane (zuletzt Norman Mailers "The Castle in the Forest" über die Kinderjahre Hitlers) finden ein internationales Publikum, Fernsehdokumentationen "machen Quote" zur besten Sendezeit.
In der Zeitgeschichtsforschung schreitet die in den 1980er Jahren von Martin Broszat geforderte Historisierung des Nationalsozialismus voran. Es werden bald kaum noch Zeitzeugen am Leben sein. Mit der TV-Serie "Holocaust" und der späten Entfaltung der Holocaustforschung ist der Völkermord an den europäischen Juden in den Mittelpunkt der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus gerückt. Die Täterforschung hat zu verstehen versucht, wie aus "ganz normalen Männern" gewissenlose Massenmörder wurden. Die fortschreitende Entrechtung der Juden und ihre Ausplünderung in Deutschland und im besetzten Europa sind gründlich analysiert worden, ebenso die Frage, was die Deutschen über das "offene Geheimnis" des Holocaust wissen konnten und wollten.
Es ist eine bittere Erkenntnis, dass nur ein kleiner Teil der deutschen Bevölkerung schon früh den barbarischen Charakter des Regimes erkannte. Die Mobilisierungsbereitschaft der "Volksgenossen" war hoch. Zur Ingangsetzung der Vernichtungsmaschinerie während des Krieges war kein "Führerbefehl" notwendig. Nur ganz wenige leisteten den Verfolgten couragiert Hilfe. Diese "stillen Helden" sollen künftig in einer Gedenkstätte in Berlin gewürdigt werden.