Im vergangenen Jahr haben knapp 626.000 Jugendliche eine Ausbildung begonnen. Mehr neue Ausbildungsverträge, so Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) am 24. April bei der Debatte über den Berufsbildungsbericht 2008 ( 16/8750) im Bundestag, seien seit der deutschen Einheit nur einmal geschlossen worden - für Schavan ein Erfolg.
Die Zahl der "unversorgten Jugendlichen", die bis zum 30. September 2007 keinen Ausbildungsplatz hatten, sei zudem auf 29.100 gesunken. Das seien 41 Prozent weniger als im Jahr zuvor, so die Ministerin. Dennoch bestünden weiterhin vier Problembereiche: die hohe Zahl an Altbewerbern, deren Bewerbungsversuche mehrfach fehlgeschlagen seien, die Schnittstelle zwischen Schule und Berufseinstieg, fehlende Durchlässigkeit des beruflichen Bildungssystems und strukturschwache Regionen. Trotz der erfreulich hohen Zahl neuer Ausbildungsverhältnissen ist der Bericht für die FDP ein "deutliches Alarmsignal". 29.000 der knapp 76.000 zusätzlich geschaffenen Plätze seien "außerbetriebliche Ausbildungen". Der andere Teil der Steigerung sei ein Erfolg der Landesregierungen und nicht des Bundes, kritisierte der Liberale Patrick Meinhardt. Auch Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen) freute sich über die "leichte Verbesserung auf dem Ausbildungsmarkt". Das dürfe aber nicht über die weiterhin bestehenden strukturellen Probleme hinwegtäuschen. Jugendliche seien häufig bereits 20 Jahre oder älter wenn sie eine Ausbildung begännen, kritisierte sie. Cornelia Hirsch fordete für Die Linke eine "Abkehr von der bisherigen Ausbildungspolitik" und ein "Grundrecht auf Ausbildung". Die Redner von SPD- und Unionsfraktion zeigten sich weitgehend zufrieden, verwiesen aber ebenso darauf, dass es noch viel zu tun gebe. Der Bericht wurde in den Bildungsausschuss überwiesen.