Gut gemeint ist nicht immer gleich gut gemacht. Das gilt auch für den vergangene Woche beschlossenen Wohn-Riester, also die Ausweitung der staatlich geförderten Altersvorsorge auf Investitionen in Immobilien. Die Grundidee, möglichst vielen Menschen bei der Vermögensbildung und bei der Altersvorsorge zu helfen, ist zwar richtig. Aber immer mehr Instrumente mit komplizierten Regelungen helfen dabei nicht. Riester, Wohn-Riester, Arbeitnehmersparzulage, Entgeltumwandlung, demnächst höhere Freibeträge für die Mitarbeiterbeteiligung - für alles gibt der Staat Geld. Wer sich im Förderdschungel auskennt und nicht auf die falschen Berater hört, kann auch bei mittlerem Gehalt so erhebliche Gewinne machen.
Ein Grund für das Eigenheimrentengesetz war die Furcht der Großen Koalition, mit der Streichung der Eigenheimzulage zu weit gegangen zu sein. Erst war man stolz auf den Subventionsabbau, dann kamen die Klagen der Bauwirtschaft. Das Argument, dass Bauen in Deutschland wegen der Subventionen teurer war, ist offenbar schon wieder vergessen. Nun gibt es eine neue Subvention, die zu klein ist, um die Bauwirtschaft zu stärken, aber trotzdem die Logik der subventionierten Bautätigkeit wieder einführt. Die Opposition hat das neue Instrument als zu wenig effektiv kritisiert. In ein paar Jahren wird man eine erste Bilanz ziehen und dann vermutlich über eine grundlegende Neuordnung der Vermögensbildung reden. Große Reformen sehen anders aus.