Ostdeutsche Auszubildende pendeln für ihre Arbeit durchschnittlich über längere Strecken als ihre westdeutschen Kollegen. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus Nürnberg am 6. August bekannt gab, haben 41 Prozent der Ost-Azubis eine Lehrstelle außerhalb ihres Landkreises angenommen. In Westdeutschland betrifft dies ein Drittel der Jugendlichen. Insgesamt 600.000 junge Menschen haben laut IAB einen Ausbildungsplatz außerhalb ihres heimatlichen Landkreises. In manchen Gegenden von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern legen die Lehrlinge pro Fahrt bis zu 150 Kilometer zu und von ihrem Arbeitsplatz zurück.
Am 26. September veranstalten der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung und der Deutsche Volkshochschul-Verband den zweiten bundesweiten Deutschen Weiterbildungstag. Unter dem Motto "Bildung ist Zukunft" finden vom schleswig-holsteinischen Kiel bis ins bayerische Wangen Aktionen wie Bildungsberatung für Erwachsene und Jugendliche statt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.deutscher-weiterbildungstag.de.
Schulabgängern mit Behinderungen soll der Einstieg ins Berufsleben künftig mit einer individuell begleiteten betrieblichen Ausbildung erleichtert werden. Einen entsprechenden Gesetzentwurf beschloss das Kabinett kürzlich in Berlin. Bei Bedarf soll im Anschluss eine Berufsbegleitung möglich sein. Das Arbeitsministerium teilte mit, die Qualifizierung gelte als Rehabilitationsmaßnahme und dauere bis zu zwei Jahre.
Auszubildende können sich ab diesem Monat auf sieben neue Berufsausbildungen bewerben. Dazu gehören Automatenfachmann, Speiseeishersteller und Servicekraft für Schutz und Sicherheit. Die Kultusministerkonferenz teilte mit, die Rahmenlehrpläne sollten so breit angelegt werden, dass die Absolventen beruflich mobil sein könnten. Zusätzlich zu den sieben neuen Berufen würden zum neuen Ausbildungsjahr drei Ausbildungsgänge modernisiert und an die technischen Entwicklungen der vergangenen Jahre angepasst, darunter Friseur und Seiler. Nach Angaben der KMK wurden seit dem Jahr 2000 mehr als 30 Berufe neu geschaffen und mehr als 150 Rahmenpläne überarbeitet.
Nur ein Viertel der deutschen Arbeitnehmer, die 55 Jahre und älter sind, haben im Jahr 2006 Fortbildungen besucht. Damit landet Deutschland zusammen mit Österreich auf dem 16. Platz in einer europaweiten Vergleichsstudie des Bundesinstituts für Berufsbidlung (BIBB). Sämtliche Länder Nord- und Westeuropas stehen besser da. Spitzenreiter ist jedoch die Tschechische Republik mit einer Teilnahmequote von 54 Prozent.
Die Gehälter der Jugendlichen steigen in vielen Branchen laut Tarifverträgen zum neuen Ausbildungsjahr um durchschnittlich 2,8 Prozent in den neuen Ländern und um 2,4 Prozent in Westdeutschland. Unter anderem haben die Stahlindustrie und das Bäckerhandwerk die Vergütungen erstmals seit mehreren Jahren erhöht. Tariffreie Betriebe müssen mindestens 80 Prozent der Tariflöhne zahlen.
Wissenschaftler der Freien Universität Berlin hoffen, der Entschlüsselung der molekularen Grundlagen des Lernens einen Schritt näher gekommen zu sein. Sie entdeckten das erste Gen für "operantes Konditionieren" in Fruchtfliegen. Hiermit wird der Lerneffekt bezeichnet, der entsteht, wenn beispielsweise Versuchstiere für eine zufällig richtig ausgeführte Handlung belohnt werden. Die ursprünglich unbedeutende Aktion wird durch die Belohnung wichtig, das Tier wird zur Wiederholung animiert. Mit ihren Versuchen an genetisch veränderten Fruchtfliegen widerlegten die Berliner die These, dass sowohl beim operanten als auch beim klassischen Konditionieren - bekannt durch den russischen Mediziner Iwan Petrowitsch Pawlow - eine bestimmte Gruppe von LernGenen eine Rolle spielt. Ob die Berliner Erkenntnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist aber noch nicht sicher.