In schweren Zeiten Kurs halten!

Januar 2009
Gestärkt aus der Krise gehen, heißt, dass alle Partner im Maritimen Bündnis Kurs halten müssen, waren Referenten und Gäste der Arbeitsgruppe Verkehr der SPD-Bundestagsfraktion und der SPD-Küstengang im Deutschen Bundestag bei ihrem Fachgespräch „Seeschifffahrt und Hafenwirtschaft im Vorfeld der 6. Maritimen Konferenz“ einig.

Die Parlamentarische Staatssekretärin Karin Roth betonte die hohe Bedeutung für die Ausbildung in der Seefahrt und die Notwendigkeit der weiteren Rückflaggung – Ende des Jahres 2008 war die Zusage der Reeder, 500 Handelsschiffe unter Deutscher Flagge zu haben, eingehalten. Auch die Ausbildungszahlen wurden mit hohem Einsatz kontinuierlich hochgefahren, Absolventen seemännischer Ausbildung haben nach wie vor eine Übernahmegarantie.
Trotz der krisenbedingten Einbrüche im Welthandel werden auch in Zukunft ausgebildete Seeleute händeringend gesucht. Ziel ist, möglichst jährlich auf 1.000 Neueinsteiger in der Ausbildung zu kommen.
Auch die Rückflaggung muss trotz der Krise weitergehen, auf der 6. Maritimen Konferenz in Rostock sollten über die Zielgröße von 600 Schiffen hinaus neue, weitere realistische Ziele vereinbart werden.
Dringend erforderlich sei ein umfassendes Konzept, Arbeitsplätze an Bord attraktiv zu machen: sowohl die Ratifizierung des Seearbeitsübereinkommens der Internationalen Arbeitsorganisation als auch die neue Seeverkehrsstrategie der EU werden dazu beitragen.

Seeschifffahrt kann ohne funktionierende Häfen nicht gedeihen. Der Abbau von bürokratischen Kontrollen und Wartezeiten ist wichtig, wichtiger aber sind leistungsfähige Seehafenhinterlandanbindungen. In die Freude über die zusätzlichen Milliarden, die durch die Konjunkturprogramme des Bundes die Hafenhinterlandanbindung auf Straße und Schiene voran bringen, mischte sich allerdings auch Ärger über die Bundesländer, die zwar die Anbindungen ständig fordern, die Planungen aber nicht zügig genug voran bringen. Nur baureife Projekte können realisiert werden – für die Planungen sind allein die Länder verantwortlich.
Dr. Margrit Wetzel, Lotsin der SPD-Küstengang zieht als Fazit: „Wir blicken voller Erwartungen auf die Fortentwicklung des Maritimen Bündnisses in Rostock: Unser Norddeutscher Küstenstandort muss stark bleiben, wir halten Kurs, auch wenn die See stürmisch wird in diesem Jahr!“
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Fachgespräch „Seeschifffahrt und Hafenwirtschaft im Vorfeld der 6. Maritimen Konferenz“ von der Arbeitsgruppe Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der SPD-Bundestagsfraktion und der SPD-Küstengang:
Referenten:
- Parlamentarische Staatssekretärin Karin Roth MdB
- Dr. Hans-Heinrich Nöll, Hauptgeschäftsführer Verband Deutscher Reeder
- Klaus Heitmann, Hauptgeschäftsführer Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe
- Karl-Heinz Biesold, ver.di Fachgruppenleiter Seeschifffahrt
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