Kommentar Niederelbe-Zeitung: |
| April 2005 |
Frische Luft in Hadeln
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| Frische Luft hätten wir in Hadeln alle gern. Deshalb
verfolgen viele Menschen hier die Diskussion um die
Feinstaubpartikel und deren gesundheitliche Folgeschäden sehr
interessiert. Das gilt nicht nur für diejenigen, die direkt an
der B 73 leben, sondern auch für die Bewohner anderer Orte in
Hadeln, die durch Wirtschafts-, Berufs- und touristischen
Autoverkehr belastet sind. Für sie ist die EU-Richtlinie, die
schon lange umgesetzt sein sollte, ein wirklicher Fortschritt
– auch und gerade weil ein Hauptaugenmerk zurzeit auf den
Straßenverkehr gelegt wird. Feinstaubpartikel in der Luft stammen zu 39 Prozent aus Emissionen von Industrieprozessen und –feuerungen, zu 11 Prozent aus Kraftwerken, zu rund 19 Prozent aus Haushalten und übrigens nur zu ca. 17 Prozent vom Straßenverkehr. Dort sind es vor allem die Dieselfahrzeuge, aus deren Auspuffen Feinstaubpartikel strömen. Auffällig ist, dass sich der Anteil der Diesel-Pkw an den Neuzulassungen in den vergangenen fünf Jahren auf über 40 Prozent verdoppelt hat. Nun gilt es nicht, die Dieselfahrzeuge zu verteufeln, denn dieser Zuspruch hat den guten Grund, dass sie sparsam sind im Kraftstoffverbrauch – aber sie haben auch ihre Schattenseiten, und die liegen z.B. beim Feinstaub. Hier ist die Industrie in Sachen Umweltschutz lange Zeit einfach nicht ausreichend vorangekommen. Werte, Zeitpläne und Ziele der EU-Vorschrift sind seit Jahren bekannt – deshalb ist die Forderung der deutschen Industrie, die Umsetzung auszusetzen, Unsinn. Beim Absatz von Dieselfahrzeugen mit Rußfilter haben ausländische Firmen neue Marktanteile gewinnen können: so zeigt sich, dass ökologisches Bewusstsein auch ökonomische Vorteile bringt. Dieselfahrzeuge sind in punkto Feinstaub eine besonderes Problem
der Städte und der Orte an stark befahrenen Bundes- und
Landesstraßen wie der B 73. Aber wir müssen die
Gesamtbelastung der Regionen sehen und deshalb müssen die
Länder – die dafür zuständig sind - in
Zusammenarbeit mit den Kommunen Luftreinhaltepläne
erarbeiten. Der Rest liegt bei der Industrie und der von ihr gewollten weiteren technischen Entwicklung der Motoren - letztlich ist auch der Filter nur eine nachgeschaltete Lösung. Es gilt, schnell moderne Techniken zur Verringerung des Feinstaubs zu entwickeln. Und natürlich liegt viel auch an den Verbrauchern, also schlicht uns allen. Denn mit der Wahl des Verkehrsmittels können wir die Höhe der Luftbelastung durch Feinstaub entscheidend mitbestimmen. |