Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die industrielle Struktur in Norddeutschland reduzieren!  

Februar 2009

Werften-Betriebsräte aus allen norddeutschen Küstenländern - zusammen mit Heino Bade von der IG Metall Küste – waren der Einladung der SPD-Küstengang zum Gespräch in Berlin gefolgt.
Dort standen neben zahlreichen SPD-Abgeordneten auch die beiden Parlamentarischen Staatssekretäre Klaus Brandner, Arbeitsministerium, und Karl Diller, Finanzministerium, und ein Vertreter aus dem Wirtschaftsministerium zum Informationsaustausch bereit.

Einigkeit bestand auch bei den Betriebsräten, dass die Verkürzung der Kreditlaufzeiten der KfW insbesondere für Bauzeitfinanzierungen passgenau für die Schiffe ist. Auch Reeder können zukünftig KfW-Kredite für Endzeitfinanzierung in Anspruch nehmen.
Großes Lob gab es auch für die erweiterten (bis zu 90%) Haftungsfreistellungen und Lieferantenkreditabsicherungen.

Die Qualifizierungsinstrumente bei Kurzarbeit müssen genutzt werden, inzwischen stehen derart viele Förderungsmöglichkeiten bereit, dass die Finanzkrise fast schon zum Hauptmotor des geplanten Beschäftigungspools der Werften werden könnte.
„Die Bundespolitik jedenfalls hat ihre Pflicht getan – jetzt sind die Werften gefordert, von Konkurrenzdenken abzugehen und für die sichere Verfügbarkeit von Fachkräften und den Erhalt der Arbeitsplätze aktiv zu werden“, kommentierte die Lotsin der SPD-Küstengang
Dr. Margrit Wetzel die Tatsache, dass der Beschäftigungspool immer noch nicht umgesetzt ist. Er war schon 2004 von Frank Teichmüller und Gerhard Schröder gefordert worden und hat extrem langsam seine Reifungsphase durchlaufen.

Freudig begrüßt wurde von den Betriebsräten, dass Karl Diller, Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium, zusagte, einen Dialog zwischen Finanzministerium, Verteidigungsministerium, Parlamentariern und Werften zu unterstützen, in dem geklärt werden könne, ob insolvenzbedrohten Werften mit dem Vorziehen öffentlicher Aufträge geholfen werden könne.

Heino Bade, IG Metall Küste, forderte eine Weiterentwicklung der Innovationsbeihilfen. Die deutsche Sonderregelung der bedingten Rückzahlbarkeit müsse fallen und der Förderrahmen von 20% auf 40% verdoppelt werden.
Ob man von einer auftragsbezogenen Förderung abweichen kann, blieb ebenso offen wie die grundsätzliche Frage, wie in dieser Zeit der Auftragsstornierungen und preiswerten Angebote fertiger Schiffe neue Aufträge und damit Arbeit zu generieren sei.

Die anschaulichen Schilderungen der Realität auf den Werften, den Ärger der Betriebsräte, letztlich keinen Einfluss auf die Auftragslage zu haben, gab den Mitgliedern der SPD-Küstengang Rückenwind für ihren Einsatz, den Küstenstandort Norddeutschland stark zu halten.

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