„Wie viel Küstenschutz braucht Europa?“ 

April 2009

Wetzel organisiert hochkarätige Runde zur europäischen Küstenwache

 

Wie viel Küstenschutz braucht Europa?“  diese Frage richtete die Wahlkreisabgeordnete Dr. Margrit Wetzel im Rahmen einer Veranstaltung an ihre hochkarätigen Gäste. 

Der maritime Botschafter der EU-Kommission und ehemalige Bundesverkehrsminister, Kurt Bodewig, warb dabei für eine europaweite Kooperation in Netzwerken, im Gegensatz zu einer einheitlichen europäischen Küstenwache. Der deutsche Weg, Kompetenzen im Havariekommando zu bündeln, sei richtig und könne als Vorbild für Europa dienen.  

Diesem politischen Statement schlossen sich die Vorträge maritimer Experten an, die die heutige Situation in Deutschland darstellten. Die hohe Bedeutung der Prävention hob der Präsident des Wasser– und Schifffahrtsamtes Nord, Herr Dr. Hans-Heinrich Witte, besonders hervor. Schnellere und größere Schiffe sowie Offshore-Windparks machen für die  Zukunft  Verkehrswege zur sicheren Lenkung des Schiffsverkehrs noch wichtiger. 

Mit beeindruckenden Zahlen konnte der Ältermann der Elblotsen, Albrecht Kramer, aufwarten. Im Jahre 2008 gab es in Deutschland 202000 Streckenlotsungen mit einer Schadenquote von 0,01%. Sein Fazit, dass „der Mann an Bord nicht wegzudenken sei“, da er aktiv für Küstenschutz und Prävention sorge, stieß unter den maritimen Fachleuten unter den  Zuhörern auf einhellige Zustimmung.  Margrit Wetzel unterstrich diese Fakten nur zu gerne und hob hervor, dass es die Aufgabe des Bundestages sei, dass deutsche Lotswesen in seiner jetzigen Form zu unterstützen.  

Wenn trotz aller präventiven Bemühungen doch einmal etwas auf See schiefgeht, ist Deutschland mit dem Havariekommando in Cuxhaven bestens aufgestellt. Dessen Leiter, Herr Hans-Werner Monsees, erläuterte die Aufgaben der  nach der Pallas-Katastrophe geschaffenen zentralen Stelle.  Wichtig sei, dass im Schadensfall einer „den Hut auf hat“. Das Havariekommando habe das Durchgriffs -und Letztentscheidungsrecht  und könne so auf alle verfügbaren Mittel zurückgreifen und Entscheidungen ohne langwierige Verhandlungen umsetzen.   

Eines der wichtigsten Mittel, dass ab 2011 zur Sicherung der deutschen Küsten- und Meeresgewässer zur Verfügung steht, ist eine neue Generation von Notschleppern, die in diesem Jahr in Bau gehen werden. Herr Wibel von der ARGE Küstenschutz, die die Notschlepper bereedern wird, stellte insbesondere die technischen Daten des neuen Nordseeschleppers vor. Besonders erfreut nahm die Lotsin der SPD-Küstengang im Bundestag, Dr. Margrit Wetzel, die Ankündigung der ARGE Küstenschutz auf, dass auf dem neuen Schlepper auch weiterhin Kapazitäten zur Ausbildung bereitgehalten werden und so der maritime Schleppernachwuchs in diesem Bereich weiter gewährleistet ist.    

Einig war man sich unter den Diskutanten, dass Deutschland im europäischen Vergleich gut aufgestellt ist, man sich aber aktiv in Diskussionen in Brüssel einbringen müsse, um nachteilige Entwicklung für die deutsche Küste im Vorfeld abzuwehren. Als Ergebnis konnte festgehalten werden, dass die Ausstattung von Notschleppern für den Einsatz in gefährlicher Atmosphäre ebenso vorbildlich für europäische Küstenstaaten ist wie das deutsche Lotswesen.  

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