Berlin: (hib/MPI) Der Anstieg des
Durchseuchungsgrades mit so genannten multiresistenten Keimen in
bundesdeutschen Krankenhäusern hat sich nach Darstellung der
Bundesregierung "offensichtlich verlangsamt". Es gebe aber sowohl
zwischen einzelnen Regionen als auch innerhalb der Regionen
erhebliche Unterschiede, schreibt die Regierung in ihrer Antwort (
16/3205) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion
Die Linke (
16/2942). Betroffen seien vor allem
Ballungsräume. Die Regierung verweist auf eine Studie der
Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie, die für den
Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) für das
Jahr 2004 eine Häufigkeit von 21,5 Prozent ausgewiesen habe.
Die Linksfraktion hatte in ihrer Anfrage darauf verwiesen, dass
MRSA Hauptverursacher von in Krankenhäusern, Pflege- oder
ambulanten Einrichtungen "erworbenen und sehr gefürchteten
Erkrankungen" sei. Für infizierte Patienten verlängere
sich der Krankenhausaufenthalt. Infektionen ließen sich weit
schlechter beherrschen und eine medizinisch sinnvolle Isolierung
des Kranken führe zu einer enormen psychologischen Belastung,
betonten die Abgeordneten. Die Regierung schreibt, MRSA-Infektionen
in Krankenhäusern träten vor allem bei älteren
Patienten und Patienten mit chronischen Leiden auf. Die
demographische Entwicklung hin zu einer zunehmenden Zahl
Hochbetagter führe zu einem steigenden Anteil
Gefährdeter. Auch der Fortschritt der Medizin, etwa auf den
Gebieten der Transplantationschirurgie und der Bekämpfung von
Krebsleiden, habe das Infektionsrisiko ansteigen lassen.