Berlin: (hib/BN) Der Anteil von Männern unter den Beschäftigten in Kindertagesstätten und Grundschulen ist gering. Das teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/11380) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 16/10976) mit. Demnach seien im März 2007 beispielsweise in Tageseinrichtungen nur drei Prozent der Beschäftigten Männer gewesen. Der Bundesregierung ist bewusst, dass Männer im pädagogischen Arbeitsfeld der Kindertageseinrichtungen nur sehr langsam Fuß fassen. Ein Grund dafür sei, dass die Aufgabe der Kinderbetreuung traditionell als weibliches Berufsbild gelte. Schuld seien aber auch die "wenig attraktiven Arbeitsbedingungen". So seien unzureichende Bezahlung und fehlende Karrieremöglichkeit typisch für diesen Berufszweig.
Unterschiede hinsichtlich des Männeranteils macht die Bundesregierung in verschiedenen Altersgruppen aus. So liege der Männeranteil bei den bis 25-jährigen pädagogisch Arbeitenden deutlich höher. Dies sei allerdings auch auf die zahlreichen Praktikanten und die jungen Männer im Freiwilligen Sozialen Jahr zurückzuführen. Die Regierung weist in ihrem Bericht auch auf erhebliche regionale Differenzierungen hin: In den Stadtstaaten Bremen (9,5 Prozent) und Hamburg (8 Prozent) liege der Männeranteil deutlich über dem Durchschnitt. Bezüglich der Qualifikation stellt die Bundesregierung fest, dass überdurchschnittlich viele männliche Fachkräfte einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss besäßen, sich andererseits oft noch in der Ausbildung befänden, eine fachfremde Berufsausbildung absolviert hätten oder über gar keine Berufsausbildung verfügten. Männer in Kindertageseinrichtungen seien damit häufiger Quereinsteiger, heißt es in der Antwort.
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