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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Kai Kampermann aus Loßburg wirkte auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac in Berlin bei dem Planspiel „Jugend und Parlament“ mit. Privatbild

17. Juni 2009

Übungsfeld Deutscher Bundestag

Kai Kampermann aus Loßburg nahm auf Einladung von Renate Gradistanac in Berlin am Planspiel „Jugend und Parlament“ teil

Berlin / Loßburg. Kai Kampermann, 19, aus Loßburg war vier Tage lang Politiker auf Probe. Auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac nahm er an der jährlich vom Deutschen Bundestag ausgerichteten Veranstaltung „Jugend und Parlament“ in Berlin teil.

308 Jugendliche aus ganz Deutschland im Alter von 16 bis 20 Jahren simulierten in einem Planspiel den Weg der Gesetzgebung im Bundestag. Kai Kampermann, Schüler am Kepler-Gymnasium in Freudenstadt, fand sich in dem Spiel wieder als Mitglied der Arbeiterpartei Deutschlands (APD), 33 Jahre alt, Volkswirt und Vater von zwei Töchtern.

Das Planspiel geriet vom ersten Tag an zur harten Arbeit: Frühstück um 6.45 Uhr, Programm bis zum Abendessen um 20.30 Uhr und Gespräche bis in die Nacht - formal entsprach dies in etwa dem Pensum, das Abgeordnete in Sitzungswochen leisten.

Renate Gradistanac und ihr junger APD-Kollege tauschten sich am Rande des Plenums über Politik und den Berliner Parlamentsbetrieb sowie die Aufgaben und Möglichkeiten von Abgeordneten und deren politischen wie persönlichen Interessen aus.

Gradistanac betonte ihr Engagement: Das Kämpfen und Streiten für eine Sache auch über viele Jahre hinweg sei jeder Mühe wert. Die Macht freilich, da dürfe sich ein Abgeordneter keine Illusionen machen, sei in der Fraktionsspitze angesiedelt. Renate Gradistanac: „Auffälligkeiten werden bei Männern eher belohnt.“ Soll heißen: Männer, die sich spreizen und gockeln, bringen es im Zweifel weit.

Um Inhalte ging es auch - Renate Gradistanac forderte ein verschärftes Vorgehen gegen Lobbyismus in der Politik. Der Kreis Freudenstadt bedürfe der Daseinsvorsorge, sei es bei der Kinderbetreuung, beim Straßenbau oder der Gesundheitsversorgung; eine Zentralisierung zulasten des ländlichen Raums dürfe es nicht geben.

Pointe am Rande: Kai Kampermann, Ortsverbandsvorsitzender der Jungen Union in Loßburg, musste sich beim Planspiel gezwungenermaßen verbiegen, weil er als sozialdemokratischer APD-Mann gegenläufige Positionen zu vertreten hatte. Das war natürlich Teil der Übung - für ein reines Rollenspiel, in dem sich ein jeder allenfalls rhetorisch schult, bräuchte man nicht nach Berlin zu fahren.

„Gewöhnungsbedürftig war es auch, sich untereinander mit ,Genossinnen und Genossen' anzureden“, sagte der JU-Mann. „Überrascht“ zeigte er sich davon, „wie gering der Gestaltungsspielraum von Abgeordneten sein kann, wenn man nicht gerade Fraktionsvorsitzender ist“. Der Kurzeinsatz in Berlin aber habe sich „auf alle Fälle gelohnt“.

Das Abitur am Kepler-Gymnasium hat Kai Kampermann prima gemeistert - von Herbst an will er in Karlsruhe Bauingenieurswesen studieren.