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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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24. März 2009

Frauenquote im Aufsichtsrat!

Renate Gradistanac fordert im Bundestag Lohngerechtigkeit

Frauen verdienen in Deutschland 23 Prozent weniger Lohn und Gehalt als Männer. „Eine Schande!“, wettert Renate Gradistanac (SPD).

Ihre Rede am Donnerstag im Bundestag eröffnete sie mit einem Zitat des alten Macho Mario Adorf. „Ein erfolgreicher Mann“, soll der Schauspieler einmal getönt haben, „ist ein Mann, der mehr verdient, als eine Frau ausgeben kann“. Und süffisant fügte er hinzu: „Eine erfolgreiche Frau ist eine, die so einen Mann findet.“

Ein schlechter Witz, der zu Mario Adorfs Rolle als Generaldirektor Heinrich Haffenloher in der TV-Satire „Kir Royal“ aus dem Jahr 1986 passen würde.

Tatsächlich, sagte Renate Gradistanac in ihrer Rede, sei solches Gedankengut auch im Jahr 2009 noch verbreitet. Sie zitierte die Vorsitzende der Frauen in der CDU, Ingrid Fischbach, mit dem Satz: „Die männlichen Kollegen sehen sich eher in der Ernährerrolle und können nicht alles mittragen.“

Gradistanac, stellvertretende frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, bedankte sich für diese Vorlage und forderte die Kollegin Fischbach und deren Kollegen auf, ihre „verstaubten Rollenbilder“ zu modernisieren: „Frauen wollen heute kein Anhängsel ihrer Männer sein. Frauen wollen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.“

Die frauenpolitische Sprecherin der CDU/CSU im Bundestag ist - ein Mann und heißt Johannes Singhammer. „Kläglich versagt“ habe er, hielt ihm seine SPD-Kollegin vor. Fast ein Jahr lang hatte Renate Gradistanac über einen Antrag zur „Entgeltgleichheit“ verhandelt - und am Ende „nicht einmal einen minimalen Konsens“ mit der CDU/CSU gefunden.

Indes hat Renate Gradistanac im März auf höchster Ebene, als Delegierte der UN-Frauenrechtskommission in New York, die verschärften Bedingungen für Frauen unter dem Eindruck der Finanzkrise erörtert: „Frauen sind in einer schwächeren Position - sie haben eine geringere Erwerbsquote, deutlich mehr Frauen sind in Teilzeit- und Minijobs beschäftigt und entsprechend schlecht versichert. Frauen erhalten weniger Rente und haben ein höheres Risiko, im Alter zu verarmen.“

Um die „Lohnlücke“ zwischen Männern und Frauen zu schließen, brauche es eine „aktive Gleichstellungspolitik“. Gradistanac: „Wir von der SPD fordern eine geschlechtergerechte Haushaltspolitik (Gender-Budgeting), einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn, ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft und eine Frauenquote von 40 Prozent bei der Besetzung von Aufsichtsratsgremien.“

Um das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit“ endlich zu verwirklichen, müsse ein „Diskriminierungs-Check für Arbeitsverträge“ her und das Antidiskriminierungsrecht verschärft werden.

Renate Gradistanac: „Für die Frauen in der SPD ist nicht Mario Adorf maßgeblich - für uns gilt das Wort von Abraham Lincoln: ,Wenn du nur tust, was du immer getan hast, wirst du auch nur das bekommen, was du schon immer bekommen hast.'“