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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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27. September 2007

Wildberger unter sich - die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac zu Besuch bei Bürgermeister Ulrich Bünger. Bild: SPD

„Das ist der Sündenfall“

Renate Gradistanac und Wildbergs Bürgermeister Ulrich Bünger geeint im Protest gegen eine falsche Politik der Bahn

Der Ärger über den Ausbaustopp der Nagoldtalbahn eint die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac und Wildbergs Bürgermeister Ulrich Bünger. Bei einem Besuch im Rathaus forderte Gradistanac dazu auf, „endlich mit vereinten Kräften gegen diese Art von Politik der Bahn zu Lasten des ländlichen Raums mobil zu machen“.

„Wir wissen nicht wohin die Reise geht“, beklagt auch Ulrich Bünger. Angesichts des von der Bahn angekündigten Ausbaustopps befürchtet er, dass der für Wildberg anvisierte Halbstundentakt auf der Strecke bleiben könnte. Dies wolle er auf keinen Fall akzeptieren. Die Deutsche Bahn AG müsse sich an Zusagen eines Streckenausbaus bis 2009 halten. Die Stadt Wildberg und der Landkreis Calw hätten „erhebliche Mittel“ investiert.

Den drohenden Stopp im Nagoldtal wertet die Abgeordnete auch als Folgen des Großprojekts Stuttgart 21. Das Land kürze die vom Bund überwiesenen und für den Nahverkehr im ländlichen Raum bestimmten Regionalisierungsmittel.

Gradistanac, die einen Protestbrief an Bahn-Chef Mehdorn geschrieben und Bundesverkehrsminister Tiefensee sowie Landesinnenminister Rech eingeschaltet hat, spricht von einem „Sündenfall“: Man kann sich leibhaftig vorstellen, wie erst eine privatisierte Bahn mit uns im Schwarzwald umgehen wird.“ Eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur gehöre zur Daseinsvorsorge für die Menschen im ländlichen Raum.

Bisher, so Gradistanac, habe die Bahn stets beschwichtigt und erklärt, dass weder Stuttgart 21, noch die geplante Privatisierung zu einer Verschlechterung führen würden. „Ich behaupte: Ohne die Bahn als Verkehrsmittel schafft es der ländliche Raum als Wirtschaftsraum nicht, stabil zu blieben.“

Eigentlich hatte die Abgeordnete mit Bürgermeister Ulrich Bünger über Kleinkinderbetreuung in Wildberg reden wollen. Gradistanac als stellvertretende familienpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion wirbt für die Schaffung von mehr Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren und spricht sich gegen ein Betreuungsgeld aus, das Eltern erhalten sollen, die ihre Kinder nicht in einen Hort schicken: „Am Ende werden Familien, für deren Kinder Betreuung wichtig wäre, lieber das Geld nehmen.“ Und die Kommunen müssten die Plätze vorhalten und hätten am Ende womöglich Leerstände.

Für den Bürgermeister ist dies nicht von der Hand zu weisen. Ulrich Bünger fürchtet darüber hinaus, dass die Kosten der zu schaffenden Plätze dauerhaft an den Kommunen hängenbleiben könnten. Renate Gradistanac verwies auf die geplante Drittelung der Finanzierung. In einer Vereinbarung mit Gesetzeskraft werde festgeschrieben, dass Bund, Land und Kommunen sich die Kosten teilten.

Gradistanac, die für die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz eintritt, zeigte sich angetan vom Gesamtkonzept der zusätzlichen Bildungsangebote der Stadt Wildberg für Kinder und Jugendliche.