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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Fototermin auf der Treppe des Berliner Reichstagsgebäudes - die Schüler/innen der Klasse 10 b der Johannes-Gaiser-Realschule Baiersbronn mit ihrer Klassenlehrerin Anja Disch und Begleitlehrer Karsten Tötemeyer. - Foto: Kristian Gaiser

Fragestunde im Reichstag

Die 10b der Johannes-Gaiser-Realschule war auf Einladung von Gradistanac in Berlin

Baiersbronn. „Ist es okay für Sie, dass Frauen keine Kinder mehr bekommen und nur noch die Karriere im Kopf haben?“ - „Warum richten Sie Krippenplätze ein und erhöhen nicht das Kindergeld?“ - Baiersbronns Realschüler/innen hatten sich auf ihren Besuch bei Renate Gradistanac gut vorbereitet, sie fragten provokant und pointiert.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Familienpolitikerin hatte die Schüler/innen der Klasse 10b der Johannes-Gaiser-Realschule ins Reichstagsgebäude eingeladen. Leider fiel der Besuch in eine Wahlkreiswoche. Aber Renate Gradistanac bot eine kompetente Vertretung auf: Kristian Gaiser - wie der Name bereits verrät gebürtiger Baiersbronner - und Mitarbeiter im Büro des Bundestags-Vizepräsidenten Wolfgang Thierse (SPD), beantwortete eine Stunde lang sämtliche Fragen, mit Vorliebe die provokanten.

Ein Teil der Schüler/innen befand die Vorstellung befremdlich, von der Mutter bereits als Kleinkind in eine Tagesstätte abgegeben zu werden. Daheim sei halt daheim. - Stimmt, antwortete Kristian Gaiser, allerdings sei es auch wahr, dass eben nur ein Teil der Gesellschaft sich solchen Luxus leisten könne. „In vielen Familien müssen Vater und Mutter für den Unterhalt sorgen. Und vergessen Sie die alleinerziehenden Mütter und Väter nicht!“ Mit Kindergeld allein sei denen nicht geholfen.

Um den unterschiedlichen Lebensentwürfen gerecht zu werden, sei es Aufgabe des Staates, eine funktionierende Betreuungsstruktur zu gewährleisten. Dies gelte selbstverständlich auch für die Frage der Gleichberechtigung der Geschlechter. Gaiser: „Wie kommen Sie darauf, dass Frauen nur noch Karriere im Kopf haben? - Ich frage Sie umgekehrt: Warum sollen Küche und Kinder reine Frauensache sein?“

Frauen müssten dieselben Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben und für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn bekommen. Renate Gradistanac, so Gaiser, sei bekannt für ihre Sachpolitik. Deshalb unterstütze sie den Plan der Bundesfamilienministerin nach mehr Kinderbetreuungsplätzen, auch wenn die Ministerin einer anderen Partei angehört.

„Wir sind nicht ständig im Wahlkampf“, sagte Gaiser. „Debatten und Streit in der Sache und für die Sache müssen sein, das gehört zum Wesen einer parlamentarischen Demokratie. Aber die Bürgerinnen und Bürger fordern zu Recht Lösungen von der Politik, darum wird in der Sache zusammengearbeitet.“

Zum Programm der Studienfahrt gehörten Vorträge im Verteidigungsministerium und in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, eine Geschichtsstunde in der Dauerausstellung „The Story Of Berlin“ und ein Besuch im Atomschutzbunker unterm Ku'damm-Karree.

Spannend und zum Nachdenken anregend war die Führung durch die Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen, wo ein ehemaliger Häftling über die Zwangsmethoden der DDR-Staatssicherheit berichtete. Selbstverständlich wurde möglichst viel von Berlin erkundet: die Hackeschen Höfe, der Alexanderplatz, der Potsdamer Platz, das Brandenburger Tor, der Kurfürstendamm; und eine Stadtrundfahrt auf der Spree musste auch sein. Auf dem Abendprogramm stand unter anderem ein Besuch der so beeindruckenden wie witzigen Blue Man Group.

Es blieb am Ende der Reise natürlich noch viel Berlin übrig. Aber Berlin besucht man ja auch nicht nur einmal im Leben.