Auf giftige Wirkstoffe wird verzichtet! |
Margrit Wetzel zufrieden mit EU-Reformen im Pflanzenschutz |
Januar 2009 |
Diese Woche beschloss das
Europaparlament eine Verordnung über die Zulassung sowie eine
Rahmenrichtlinie zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Mit 22 von 400 Wirkstoffen, die nach Auslaufen ihrer Zulassungszeit vom Markt der Pflanzenschutzmittel verschwinden müssen, ist die Einschränkung für die Landwirte weitaus weniger umfassend wie häufig in düsteren Farben vorhergesagt. „Der Gewinn für unsere Gesundheit dürfte deutlich stärker zu tragen kommen. Denn bei Wirkstoffen, die krebserregend wirken, das Erbgut verändern oder die Fruchtbarkeit mindern, ist auch die geringste Dosis mehr als ‚nur ein bisschen’ schlimm“, ist sich die Wahlkreisabgeordnete Dr. Margrit Wetzel sicher. Gut zwei Jahre war das sogenannte Pflanzenschutzpaket zwischen den europäischen Entscheidungsgremien unterwegs. Mit dem Beschluss des Parlaments, der im Wesentlichen auf einem zuvor ausgehandeltem Kompromiss beruht, ist die abschließende Bestätigung des Ministerrats nur noch eine Formalität. Dass es so lange gedauert hat, führt Margrit Wetzel, Mitglied im Europaausschuss des Bundestages, darauf zurück, dass beide Seiten – Landwirte und Pflanzenschutzhersteller auf der einen, sowie Umwelt- und Verbraucherschützer auf der anderen – berechtigte Interessen vertraten. „Es hilft uns weder, Ernten dem Schädlings- und Schimmelbefall anheim falls zu lassen, noch, die Vorratskammern zu füllen mit Gemüse und Obst, deren Verzehr uns krank macht.“ Mit dem jetzt erreichten Beschluss gebe es endlich die Klarheit, die Raum und Anreiz schafft, für die auslaufenden Wirkstoffe durch Forschung gleichermaßen wirksamen wie unschädlichen Ersatz zu entwickeln, ist sich die Abgeordnete sicher. Auch aus der Rahmenrichtlinie, nach der die europäischen Staaten angehalten sind, nationale Aktionsprogramme für einen achtsam maßvollen Einsatz von Pestiziden zu erstellen, sieht Margrit Wetzel keine Unzumutbarkeiten für den Obstbau im Alten Land zukommen. „Ich vertraue da ganz auf das Augenmaß der Fachpolitiker. Niemand von den Verantwortlichen in Berlin hat ein Interesse daran, unser größtes Obstbaugebiet existentiell zu gefährden.“ Die Zulassung neuer Wirkstoffe erfolgt unbürokratischer durch die Aufteilung der EU-Mitgliedsstaaten in drei Zonen, für die jeweils die Zulassung gilt. |