Kommentar Niederelbe-Zeitung: |
September 2009 |
Niemals geht man so ganz …. |
Trude Herr erinnert fast jeder, aber dass sie es war, die
diesen bekannten Satz über „Abschied“ gesagt hat,
geht schnell aus der Erinnerung verloren. Ich erinnere noch gut,
dass ich diesen Wahlkreis vor sieben Jahren mit einem lachenden und
einem weinenden Auge übernommen habe: freudig, weil er so
homogen war – am Schifffahrtsweg Elbe, mit der Bundesstrasse
und der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Cuxhaven –
mittendrin der Industriestandort Stade, um den herum die vielen
ländlichen Orte mit viel Landwirtschaft, Dienstleistung,
Gewerbe, vielen kleinen und mittleren Arbeitgebern und vor allem
den vielen zauberhaften Wohnsitzen der Menschen liegen, die hier
leben und arbeiten.
Das weinende Auge ließ Freunde im Altkreis Bremervörde zurück, die ich dort gefunden hatte. Jetzt ist es ein wunderschönes Erlebnis, dorthin zurück zu kommen und zu erfahren: ich bin nicht wirklich vergessen im Altkreis Bremervörde. Viele alte Freunde sehe ich wieder und das Sprichwort „man begegnet sich immer zweimal im Leben“, das eigentlich eher nach Rache zu schreien scheint, erfüllt sich auf sehr schöne Weise: Wer Freunde zurück lässt, begegnet auch Freunden bei der zweiten Begegnung im Leben! Und darauf hoffe ich nun auch in Hadeln. Was haben wir alles miteinander durchgestanden und teilweise auch Lösungen zuführen können (Nein, keine Sorge, jetzt folgt keine Aufzählung aller Erfolge!): Die Ortsumfahrung Otterndorf war eines der großen Erfolgserlebnisse. Aber wenn ich an die drohende Elbvertiefung denke, dann würde ich doch lieber bleiben und noch kräftig an Ihrer Seite kämpfen! Sicher, es hat sich eine starke und sehr kompetente Bürgerinitiative gebildet, der ganze Altkreis steht geschlossen im Kampf gegen die Elbvertiefung – aber ganz ehrlich: ich wäre doch hocherfreut, wenn ich die Früchte unseres gemeinsamen Kampfes auch noch hätte als Abgeordnete in Hadeln ernten können! Gerade bei diesem wirklich so existenziell wichtigen Thema für viele Menschen hat sich gezeigt, wer sich wirklich kümmert und wer nur mal bei passender Gelegenheit mit Pressebegleitung ein paar warme Worte fallen lässt… - Sie können beurteilen, wer immer für die Menschen hier vor Ort erreichbar und im Einsatz ist und wer nur in Wahlkampfzeiten mal Hof hält. Und nun heißt es, mitten aus der intensiven Arbeit heraus Abschied zu nehmen und zukünftig nur noch zu Besuch zu Freunden zu kommen. Mir wird ein wenig leichter ums Herz, wenn ich daran denke, dass mit Thurid Küber eine junge engagierte und vor allem unerschrockene Sozialdemokratin frischen Wind in die Region bringt. Verjüngung ist immer wichtig und Thurid Küber orientiert sich eng an dem, was wir als erfahrene Abgeordnete ihr mitgeben: bei ihr ist unsere Arbeit in guten Händen, wir – Annette Fasse und ich – sind sicher, dass Thurid Küber unsere Arbeit gut fortsetzen wird. Eine jüngere Generation soll das Ruder für Hadeln in Berlin übernehmen - insofern sind vor allem die zahlreichen Diskussionen mit Schülern und Schülerinnen aus allen Orten eine gute Vorarbeit, die ich geleistet habe, um das politische Bewusstsein bei der jungen Generation zu schärfen. An der Unterelbe wird vieles erfolgreich „bördetypisch“ geregelt, aber eben nicht alles: bei der Elbvertiefung, die mir noch am meisten im Magen liegt, haben Hamburg und der Bund das Sagen. Ich wünsche Ihnen eine neue Abgeordnete, die auch den Kampf für die Menschen in der Region über die Angepasstheit und die persönliche Karriere in Berlin stellt, denn – bitte verzeihen Sie meine drastische Ausdrucksweise: das Sietland würde gleich absaufen, wenn bei Otterndorf der Deich nicht hält! Und das darf niemand zulassen! Hier geht es um eine Gewissensfrage und Politiker müssen sich in der Frage mit aller Kraft für diese Region einsetzen! Deshalb, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger aus dem Altkreis Hadeln: bleiben Sie mir gewogen, bitte gehen Sie wählen und machen Sie am 27. September keinen Ferlefanz, sondern bitte wählen Sie SPD und bitte geben Sie Ihre Erststimme Thurid Küber. |