Margrit Wetzel: „Ich kann die Menschen verstehen, die sich um die Zukunft des Rettungswesens im Altkreis Bremervörde sorgen“ |
Januar 2009 |
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Nachdem Margrit Wetzel sich in Tarmstedt mit Vertretern der Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt eines optimalen Rettungswesens in ROW einsetzt, getroffen hatte, stand nun ein Gespräch mit Vertretern des DRK auf dem Programm. Begleitet von Bremervördern Sozialdemokraten ließ sich Margrit Wetzel von Herrn Rainer Brandt, dem Kreisvorsitzenden des Rotenburger DRK und Herrn Rolf Eckhoff, dessen Geschäftsführer, über die Praxis des DRK als Auftragnehmer des Landkreises für das Rettungswesen informieren. Im Mittelpunkt des Interesses bei Margrit Wetzel standen die landkreisübergreifenden Hilfseinsätze, die aus den südlichen Landkreisen ins Rotenburger Gebiet hineinreichen, aber umgekehrt von Bremervörde aus in den Kreis Stade gehen. Vor allem das Gebiet der Samtgemeinde Oldendorf ist oft auf die schnelle Hilfe aus Bremervörde angewiesen – das dürfte aufgrund der Planungen demnächst sicher ersatzlos wegfallen, sorgt sich Margrit Wetzel, die meint, dass ein KTW am Wochenende auch nicht den zweiten RTW, der in Bremervörde wegfallen soll, ersetzen kann. „Außerdem überzeugt mich überhaupt nicht, dass angeblich die Rüstzeit bei Rettungshelfern nur eine Minute betragen soll – in der kurzen Zeit ist niemand in seiner schweren Ausrüstung und einsatzfähig im Rettungswagen. Die mir vom DRK genannte Ausrückzeit von 1,4 Minuten ist schon bewundernswert schnell! Auch die Geschwindigkeiten, die die Rettungswagen angeblich fahren sollen, setzen offenbar voraus, dass bei jeder Einsatzfahrt gutes Wetter ist, und auf leeren Straßen auch noch Sonderrechte gelten. Ich habe den Eindruck, im Gutachten lügt man sich in die eigene Tasche.“ Margrit Wetzel weiter: „Hanstedt als Sitz einer neuen Rettungswache wird offenbar rundherum nicht für glücklich gehalten. Jedenfalls konnte man mich auch beim DRK nicht davon überzeugen, dass eine Rettungswache weit ab von den Orten wo Menschen wohnen, sinnvoll sein soll. Einsätze sind da, wo Menschen sind. Und man darf nicht vergessen, dass auch die Rettungshelfer erst einmal an ihren Arbeitsplatz kommen müssen – wird zukünftig die Strasse zwischen Glinstedt und Hanstedt regelmäßig geräumt und gestreut, damit Einsätze auch schnell erfolgen können? Niemand konnte mir bisher Auskunft geben über die Kosten, die gerade durch die Neuorganisation des Rettungswesens entstehen: Neubau von Wachen, Gebietsabdeckungen, Einsätze aus anderen Landkreisen, Ausfallzeiten durch lange Verbringungsfahrten in und von Krankenhäusern, Duplizitäten von notwendigen Rettungseinsätzen… Die Menschen im Kreis Rotenburg würden m. E. leiden unter einer deutlich schlechteren Versorgung. Ich kann nicht verstehen, wie manche Kreistagsabgeordnete offenbar immer noch glauben, mit weniger Rettungswachen, schlechterem Standort und weniger Einsatzfahrzeugen könne die Versorgung angeblich besser werden. Ich halte das für völlig unmöglich!“ so die Bundestagsabgeordnete, die sehr wohl weiß, dass sie bundespolitisch mit dem Rettungswesen nichts zu tun hat. „Aber das Thema treibt die Menschen hier um und ist ganz wichtig für ihre Lebensqualität – da muss ich mich doch einfach kümmern und informieren. Außerdem ist der Landkreis Stade mit betroffen – bei uns wird das Rotenburger Problem überhaupt nicht diskutiert!“ will Margrit Wetzel, die auch im Stader Kreistag sitzt, auch in Stade auf das Thema aufmerksam machen. |