FORSCHUNG
Die Geisteswissenschaften sollen beim Hochschulpakt und beim
Exzellenzwettbewerb der Bundesregierung nicht vernachlässigt
werden. Darin waren sich Politiker aller Fraktionen im Bundestag am
1. Februar in der Debatte zum "Jahr der Geisteswissenschaften"
einig. Der Wert einer Wissenschaft dürfe nicht nur an ihrem
ökonomischen Nutzen gemessen werden, sagte Swen Schulze (SPD).
Krista Sager (Bündnis 90/Die Grünen) betonte, die
Geisteswissenschaften dürften nicht zu "Stiefkindern der
Wissenschaftspolitik" werden.
Um das zu verhindern, hatten die Koalitionsfraktionen sowie
die FDP und Die Linke Anträge in das Parlament eingebracht,
die an den Fachausschuss überwiesen wurden. Gemeinsam mit den
Ländern und unter Einbeziehung der Empfehlungen des
Wissenschaftsrates solle die Regierung darauf hinarbeiten, einen
Kernbestand an geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung und
Lehre zu definieren, so SPD und CDU (
16/4161 ). Auch finanziell solle die
geisteswissenschaftliche Forschung unterstützt werden.
Forschungsverbünde und Netzwerke für eine
interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Natur- und
Technikwissenschaften sollten gestärkt werden, betonte die FDP
in ihrem Antrag (
16/4153 ). Die Linke plädiert dafür,
dass die Regierung gemeinsam mit den Ländern und Hochschulen
bedrohte Fächer erfasst und für ihren Erhalt sorgt (
16/4154 ).