Ob Hausaufgabenhilfe in einem Armenviertel von Bogota oder als Helfer bei einem Brunnenbauprojekt in Äthiopien - weltweit arbeiten tausende junger Menschen in Entwicklungshilfeprojekten. Dabei übersteigt das Interesse der Jugendlichen, die sich für andere engagieren wollen, aber oftmals die derzeitigen Einsatzmöglichkeiten. Freiwilligendienste, die von privaten Trägern angeboten werden, sind zudem meist mit hohen Kosten verbunden. Die Bundesregierung beabsichtigt ab 2008, für junge Menschen einen Freiwilligendienst in Entwicklungsländern einzuführen, der aus öffentlichen Mitteln gefördert werden soll. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung ( 16/4484 ) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor.
Der Freiwilligendienst richtet sich an junge Erwachsene zwischen 18 und 28 Jahren, die sowohl fachlich als auch pädagogisch betreut werden sollen. Voraussetzung ist das Abitur oder eine vergleichbarer Abschluss. Wer als Freiwilliger in ein Entwicklungsland geht, erhält danach einen Zuschuss für Unterkunft, Verpflegung, Taschengeld und den Beitrag für die Krankenversicherung erstattet.
Zunächst soll das Projekt unter der Leitung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit in einer dreijährigen Pilotphase getestet werden. In der Planung sind derzeit 10.000 Plätze für junge Freiwillige. Mit dem Programm soll gerade auch Jugendlichen aus einkommensschwächeren Familien die Chance eröffnet werden, Erfahrungen in einem Entwicklungsland zu sammeln. Ansprechpartner sind dabei private Träger und Nichtregierungsorganisationen, von denen viele schon seit langem Freiwilligendienste überall auf der Welt veranstalten. Bis Mitte des Jahres sollen die genauen Bedingungen und Verfahren bekannt gemacht werden.