Bündnis 90/Die Grünen wollen Anleger, die in Zertifikate investieren, besser schützen. Wie es in einem Antrag ( 16/5290 ) heißt, wächst der Markt für diese Finanzmarktprodukte rasant. Schätzungen zufolge gebe es mittlerweile mehr als 80.000 verschiedene Zertifikate. Das Marktvolumen habe Ende 2006 bei investierten 110 Milliarden Euro gelegen. Die Fraktion sieht in Zertifikaten eine neue Anlageklasse, die das Spektrum bei der privaten Vorsorge erweitert. Mit ihnen sei es möglich, auch bei stagnierenden oder fallenden Kursen Rendite zu erwirtschaften. Vor allem Garantiezertifikate, die zumindest eine Teilrückzahlung des investierten Kapitals garantierten, seien bei Kleinanlegern sehr beliebt.
Die Abgeordneten fordern, dass der Emittent eines Zertifikats einen verbindlichen Prospekt erstellen muss. Auch Aussagen in Werbeprospekten sollten verbindlich sein. Die Kosten müssten offengelegt werden. Sowohl in den Verkaufsprospekten als auch in den Verkaufsunterlagen und Werbeanzeigen müssten Interessenten vor möglichen Preisaufschlägen gewarnt werden.
Die Grünen wollen, dass die Produkte vergleichbarer werden. Sie empfehlen, gemeinsam mit den Emittenten eine Klassifizierung zu erarbeiten. Mindestanforderungen hinsichtlich des haftenden Eigenkapitals oder der Einstufung durch renommierte Rating-Agenturen müssten definiert werden, heißt es weiter.