Bildung ist ein Menschenrecht - ist das nicht selbstverständlich? Nein, nicht in Diktaturen und Krisenregionen - und nicht in Deutschland. Fünf Jahre nach der Pisa-Schulstudie der OECD ist es das Verdienst der Vereinten Nationen, dass nun auch darüber geredet wird, dass es Schüler gibt, deren Recht auf Bildung verletzt wird. Ein Bericht, den der UN-Sonderberichterstatter Vernor Munoz vor einem Jahr vorlegte, beschreibt das hiesige Schulsystem sehr deutlich als selektiv, diskriminierend und ungerecht.
Nun haben sich deutsche Kenner der Szene zusammengetan und seine Thesen unter die Lupe genommen: Unter dem Titel "Recht auf Bildung" nehmen mehr als 30 Bildungsexperten vom ehemaligen Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, Wolfgang Edelstein, bis zum Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde, Kenan Kolat, Stellung zu Munoz Bericht - und kommen im Prinzip zu den gleichen Ergebnissen. Vor allem liefern sie ein düsteres Bild der Situation all jener, die nicht im Licht der Öffentlichkeit - und damit auch nicht der Bildung - stehen: Kinder von Flüchtlingen, Zuwanderern und Kinder mit Behinderungen. jago