Die Panamericana ist eine Legende, dabei existiert das System von Schnellstraßen noch gar nicht so lange. 1936 wurde die Konvention über die Carretera Panamericana, so der spanische Name der Route, auf der Interamerikanischen Konferenz zur Festigung des Friedens in Buenos Aires unterzeichnet. Seitdem sind die 48.000 Kilometer durch Nord-, Mittel- und Südamerika ein Traum für alle Abenteurer. Die Panamericana führt von Norden nach Süden quer durch den amerikanischen Kontinent, passiert sowohl dichten Dschungel als auch Hochgebirgspässe. Gelegentlich werden Reisen durch die 19 Länder von Überschwemmungen jäh beendet. Bis heute wird die Panamericana zwischen dem Panamakanal und Kolumbien unterbrochen. Das undurchdringliche Dschungelgebiet Darién markiert die 90 Kilometer lange Lücke auf der Piste von Alaska nach Feuerland.
Romantisch mutet die Namensgebung des längsten Flusses der Welt an. Der Legende nach haben die Entdecker des Amazonas unter der Leitung von Francisco de Orellana eingeborene Frauen am Ufer gesehen und den Fluss nach diesen Amazonen benannt. Ob es stimmt, wird wohl nie endgültig geklärt werden können. Definitiv steht heute, dank modernster Technik, aber die genau Länge des Amazonas fest: Nach aktuellen Berechnungen aus Daten einer Nasa-Expedition windet sich der Strom auf 6.800 Kilometern durch Südamerika. Gespeist wird er von etwa 10.000 anderen Flüssen. Die Breite des Amazonas hängt von der Jahreszeit und den Niederschlägen an den Oberläufen ab. Führt er aber viel Wasser, kann er die angrenzenden Wälder auf einer Breite von fast 100 Kilometern überfluten und breitet sich im Mündungsdelta auf mehreren hundert Kilometern aus.
Ein ganzes Ökosystem schwebt in Gefahr. Wissenschafter haben ermittelt, dass bis Ende 2006 rund 13 Prozent der ursprünglich vorhandenen Regenwälder Brasiliens abgeholzt wurden. Betroffen ist besonders die größte zusammenhängende Fläche der Erde, die tropischen Wälder im Amazonasbecken. Allein sechs Millionen der weltweit 10.4 Millionen Quadratkilometer tropischen Regenwalds entfallen auf diese Region. Die meisten der gerodeten Flächen wurden in Weideland umgewandelt.
Schätzungen zufolge leben heute eine Million deutschsprachige Menschen in Lateinamerika. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Mittel- und Südamerika bei den deutschen Immigranten wenig beliebt. Erst danach zog es 90 Prozent der Auswanderer bevorzugt in die Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Chile. Einen letzten Immigrationsschwung gab es nach dem Zweiten Weltkrieg, als führende Nationalsozialisten besonders nach Argentinien und Chile flüchteten.