MATHEMATIK
Bisher waren Wissenschaftsjahre beschränkt wirksam. Das soll sich 2008 ändern.
Eine Ausstellung zu den Gewinnchancen im Lotto, ein Schülerwettbewerb für Kinder ab der dritten Klasse und ein Koffer voll neuem Material für den Mathematikunterricht - mit diesen und vielen anderen Aktionen sollen im Jahr der Mathematik, das am 23. Januar von Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) unter dem Motto "Alles, was zählt" gestartet wurde, vor allem junge Menschen für die Arbeit mit den Zahlen begeistert werden.
Zum neunten Mal veranstaltet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zusammen mit der Initiative Wissenschaft im Dialog ein Themenjahr. Dieses Mal wollen das BMBF und Wirtschaftssponsoren bis zu 8 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Mit im Boot ist die Deutsche Mathematiker-Vereinigung. Eine große Werbeagentur gestaltete wie immer das Konzept.
Die bisherigen Wissenschaftsjahre waren allerdings kein großer Erfolg. Wie in einer noch unveröffentlichten Studie über verschiedene Arten der Wissenschaftskommunikation festgestellt wurde, verfehlte die Aktion jedes Mal das Ziel, eine breite Öffentlichkeit dauerhaft für die Themen zu begeistern. "Es gibt keine klar definierte Zielgruppe und kein klar definiertes Ziel, außer dass man Werbung für die Wissenschaft machen will", sagte der Bielefelder Professor Peter Weingart, Mitautor der vom BMBF beauftragten Studie, unserer Zeitung. Wer dem Fachkräftemangel in Natur- und Ingenieurwissenschaften etwas entgegen setzen wolle, müssen Aktionen in Schulen starten und auf Frauen zugehen. Das sei in den vergangenen Jahren versäumt worden.
Diesen Fehler wollen die Akteure 2008 nicht wiederholen. "Schüler und Schülerinnen sind die Zielgruppe", betonte Titiana Zugaro, Pressesprecherin des BMBF. Es seien neue Konzepte für den Matheunterricht und Fortbildungen für Lehrer entwickelt worden, denn es sei oft der Unterricht, der junge Leute von der Arbeit mit den Zahlen abschrecke.