ERNEUERBARE ENERGIEN
Deutschland erhält für die regionale Energieförderung 480 Millionen Euro aus Brüssel
Das Energiekompetenzzentrum Böblingen kann sich auf Post aus Brüssel freuen. Es gehört zu fünf Regionalprojekten für Erneuerbare Energie, die von der EU-Kommission mit einem Preis ausgezeichnet werden. Mit 9 Milliarden Euro fördert Brüssel im Planungszeitraum zwischen 2007 und 2013 derartige Projekte. Davon fließen 4, 8 Milliarden Euro in erneuerbare Energien wie Biomasse, Wind- oder Solarkraft, 4,2 Milliarden Euro werden für Energieeffizienz und Energiemanagement ausgegeben.
Vor allem grenzüberschreitende Vorhaben sollen aus Brüssel gefördert werden. Als vorbildlich nennt die Kommission Projekte wie "Regiosustain", bei dem 14 Partner aus fünf Mitgliedstaaten ein Expertennetzwerk zum Thema Biomasse gegründet haben oder "Changelab", bei dem sieben Mitgliedsstaaten daran arbeiten, den Lebensstil und die Haltung von Konsumenten zum Energieverbrauch zu ändern.
Regionalkommissarin Danuta Hübner, die am 20. Februar konkrete Zahlen und Details veröffentlichte, setzt auf den Ankurbelungseffekt. Die Summen seien nicht enorm, räumte sie ein. Doch gerade in den strukturschwachen Regionen, die für Förderprogramme infrage kommen, könnten sie zur Initialzündung werden, die Investoren lockt. "Unser Geld kann zum Antrieb für eine ökonomische, aber klimaschonende Entwicklung in der jeweiligen Gegend werden", erklärte sie. Und sie erwähnte noch einen weiteren positiven Effekt: "Vor allem in den Randgebieten wird dies auch zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen führen", so die EU-Kommissarin. Die Mittel sollen vor allem in Länder fließen, deren CO2-Bilanz der EU Sorgen macht. 15 Prozent der Mittel werden für die Förderung erneuerbarer Energien in Polen, Tschechien und Italien ausgegeben, da alle drei Länder bei der Energieerzeugung noch immer stark von Kohle abhängig sind. In Hübners Heimatland Polen wird noch 90 Prozent der Energie mit Kohle erzeugt. Die Regierung investiert nun 1,2 Milliarden Euro in erneuerbare Energie, vor allem Biomasse und Wind. In Italien stehen 1,057 Milliarden an nationalen Fördermitteln zusätzlich zu den EU-Geldern bereit. Die Kommission hatte im Januar ein Klimaschutzpakt vorgelegt, das vorsieht, bis 2020 insgesamt 20 Prozent des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu gewinnen.