KONJUNKTUR
EU revidiert Wirtschaftsprognose für 2008
Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für 2008 zurückgenommen. Sie rechnet jetzt nur noch mit einer Zunahme der Wirtschaftsleistung um zwei Prozent in der EU und um 1,8 Prozent in der Eurozone. Im November ging sie von einem jeweils 0,4 Prozent höheren Wachstum aus. Risiken, die damals erkennbar waren, seien inzwischen eingetreten, sagte Währungskommissar Joacquín Almunia am 21. Februar bei der Vorstellung der Prognose in Brüssel. So dauere die Krise auf den Finanzmärkten länger als man zunächst erwartet habe.
Auf den Energiemärkten bleibt die Lage, so Alumnia, angespannt. Die Kommission geht jetzt davon aus, dass ein Fass Öl im Jahresdurchschnitt 90,3 US-Dollar kostet, 11,5 Dollar mehr als in der Herbstprognose. Auch ein stärkerer Euro müsse dabei eingeplant werden. Das Wachstum der US-Wirtschaft werde sich stärker abschwächen als zunächst angenommen, meinte Almunia. Er rechnet aber nicht mit einer Rezession, sondern immer noch mit einem Wachstum von 1,25 Prozent. In den Schwellenländern bleibe die Entwicklung zwar positiv, die Abschwächung der amerikanischen Konjunktur bleibe aber auch dort nicht ohne Folgen.
Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich nach der Vorhersage der Kommission in diesem Jahr auf 3,8 Prozent abschwächen." Europa bläst der Wind der globalen Wirtschaft jetzt ins Gesicht", sagte der Währungskommissar weiter. Die Union habe ihre Widerstandskraft in den letzten Jahren aber deutlich gestärkt: durch Reformen und durch Einsparungen in den öffentlichen Haushalten. Viele Mitgliedstaaten hätten inzwischen ausgeglichene Staatsfinanzen. Zusätzliche Staatsausgaben zur Stützung der Konjunktur hält die Kommission aber nicht für notwendig.