Die Bereitschaft der meisten EU-Staaten, die Unabhängigkeit des Kosovos gegen den Willen Russlands anzuerkennen, wird nicht ohne Folgen für den Südkaukasus bleiben. Dort warten drei "eingefrorene Konflikte" - Abchasien, Südossetien und Berg-Karabach -auf eine Lösung unter internationaler Beteiligung. Vahram Soghomonyan versucht in seiner Studie, die Rolle der EU in der Region zu analysieren und in Relation zu den Politiken anderer Mächte zu setzen.
Während die EU-Kommission eine Integrationspolitik verfolgt, um auf diese Weise einen Konsens der nationalen Eliten herbeizuführen, erwarten die USA von ihnen vor allem Loyalität und Gefolgschaft. Washington glaubt, nur so seine Hegemonialstellung festigen zu können. Die Hauptkonfliktlinien laufen jedoch zwischen dem ehemaligen Hegemon Russland und den USA, während die Zukunft der Region nach Meinung des Autors in Europa liegt. Wegen vieler kleiner Fehler und nicht belegter Behauptungen riskiert er jedoch, die Ergebnisse seiner Studie zu relativieren.
Vahram Soghomonyan: Europäische Integration und die Hegemonie im Südkaukasus.
Nomos Verlagsgesellschaft Baden-Baden 2007; 204 S., 46 ¤