Lügen haben kurze Beine - auch wenn sie als harmlose Versprecher daherkommen. Diese bittere Lektion lernt gerade Hilary Clinton, ehemalige First Lady und zurzeit Präsidentschaftskanditatenbewerberin in den USA. Kaum hatte sie sich daran erinnert, bei einem Besuch in Bosnien-Herzegowina unter Heckenschützen-Feuer gelandet zu sein, musste sie sich korrigieren: Filmaufnahmen hatten so gar nichts von der bedrohlichen Situation bewiesen, sondern vielmehr gezeigt, dass die Hilary sogar noch Zeit für ein Foto mit einer Kindergruppe hatte. Ohne Beschuss, selbstredend.
Prompt rasseln die Umfragewerte in den Keller. Da hilft es auch nichts, dass amerikanische Ahnenforscher wahlkampftauglich enthüllten, dass Clinton über diverse Ecken mit Angelina Jolie verwandt ist. Das hätte zwar Punktevorsprung vor Widersacher Barack Obama bringen können - aber nur dann, hätte der nicht prompt damit auftrumpfen können, Cousin neunten Grades von Brad Pitt zu sein. Nun hat Clinton ein Imageproblem - und Hilfe ist nicht in Sicht. Sicher, sie könnte es machen wie der französische Präsident Nicolas Sarkozy, für dessen Äußerungen sich spätestens keiner mehr interessiert, seit im Wochentakt neue Nacktbilder seiner Gattin Carla Bruni erscheinen.
Aber Pin-ups mit Bill? Das könnte im prüden Amerika für noch mehr Ärger sorgen. Und obwohl das Lügen im Wahlkampf laut eines Urteils des Obersten Gerichtshofs erlaubt ist, wird die Aussage "Ich durfte das" wohl nicht ausreichen. Vielleicht könnte Frau Clinton wenigstens die Verantwortung für ihren Blackout einfach abgeben: Bekanntermaßen hat ihr Ehemann ja vor einigen Jahren Marihuana geraucht - und das kann durchaus zu Gedächtnislücken führen. Und ob dabei inhaliert wurde oder nicht, lässt sich auf Bildern zum Glück nicht erkennen.