Der Bundestag will die 117 deutschen Schulen im Ausland stärken. Den entprechenden Antrag der CDU/CSU und SPD ( 16/9303) nahm das Plenum am 30. Mai mehrheitlich an. Die Bundesregierung soll nach dem Willen des Parlaments zur Unterstützung der Auslandsschulen stärker als bisher auf die Möglichkeiten öffentlich-rechtlicher Partnerschaften zurückgreifen. Es gelte, Investoren zu suchen und zu beraten, die eine deutsche Schule im Ausland aufbauen und betreiben wollen. Speziell in Asien, dem Nahen und Mittleren Osten sowie in Afrika sei die Bundesrepublik mit Auslandschulen noch unterrepräsentiert. Innovative Ansätze müssten gefunden werden, um den Ausbau des Auslandsschulnetzes finanziell und personell zu realisieren.
Vertreter der Regierungskoalition lobten in der Debatte das hohe Bildungsniveau an den deutschen Auslandsschulen. In internationalen Vergleichsstudien schnitten diese im Vergleich zu den Schulen in Deutschland deutlich besser ab. Um dieses hohe Niveau zu halten, benötigten sie aber auch die entsprechende Unterstützung. Ausdrücklich lobten die Parlamentarier von SPD und Union die Bereitstellung zusätzlicher Finanzmittel für die Initiative "Schulen: Partner der Zukunft".
Die Abgeordneten appellierten an die deutsche Wirtschaft, Absolventen der Auslandschulen bei Einstellungen bevorzugt einzustellen.
Der Antrag fordert die Bundesregierung zudem auf, die Zahl und die Qualifikation der Auslandslehrkräfte auf einem international konkurrenzfähigen Niveau zu halten. Die Regierung solle deshalb in Zusammenarbeit mit den Bundesländern dafür sorgen, entsprechend gut qualifizierte Lehrkräfte zur Verfügung zu stellen.
Zur weiteren Beratung überwies der Bundestag in der gleichen Sitzung einen Antrag der FDP-Fraktion ( 16/8775). Die Liberalen fordern eine klare Kompetenzverteilung zwischen den deutschen Auslandschulen und den Goethe- Instituten.