VERKEHR
Bundestagsabgeordnete gründen Oldtimer-Parlamentskreis
Umweltplaketten, Abgaswerte und Schrottpressen sind hier kein Thema: Im neu gegründeten Parlamentskreis "Automobiles Kulturgut" wollen Bundestagsabgeordnete, Liebhaber und Besitzer von "Oldtimern" sowie Vertreter von Autoclubs das Gespräch pflegen. Parlamentskreise sind im Bundestag nicht neu. Sie dienen dazu, in einem Themenfeld die Meinungen zu bündeln und eine Gesprächsbasis zwischen Verbänden, Medien, Einzelpersonen und Parlamentariern herzustellen. "Viele haben das Thema rund ums klassische Automobil und Motorrad als ihr Hobby, ihre Leidenschaft, aber vor allem auch als ihr berufliches Betätigungsfeld entdeckt", sagt der CSU-Abgeordnete und Verkehrsexperte Andreas Scheuer, auf dessen Anregung der Parlamentskreis "Automobiles Kulturgut" gegründet wurde.
Zu den weiteren Initiatoren gehören neben Scheuer Patrick Döring (FDP), Simone Violka (SPD), Carsten Müller (CDU) Dagmar Enkelmann (Linksfraktion), Jens Koeppen (CDU) und Hans Eichel (SPD). Ziel sei es, so Scheuer, regelmäßig mit Fachvertretern und Multiplikatoren aus der Oldtimerszene zu sprechen. "Der Parlamentskreis greift damit offensiv die Interessen der vielen hunderttausend Enthusiasten und Millionen von Interessierten auf", so der CSU-Verkehrsexperte, der einen "gewinnbringenden Dialog" für besonders wichtig hält. Damit könnten sich gesetzgeberische Irritationen wie bei der Einrichtung der Umweltzonen vermeiden lassen. Dabei waren Oldtimer zunächst vergessen worden. Erst eine Intervention des Bundesrates sorgte dafür, dass auch die Fahrzeuge mit "H"-Kennzeichen in die Innenstädte fahren dürfen. Als Oldtimer zählt ein Auto, das mehr als 30 Jahre alt ist. Davon gibt es laut Kraftfahrtbundesamt in Deutschland rund 305.000. Außerdem fahren rund eine Million "Youngtimer" auf den Straßen. So werden Autos genannt, die erst 20 Jahre alt sind. Die rund 2.300 auf alte Autos spezialisierte Firmen setzen mit 25.000 Beschäftigten in Deutschland rund 4,6 Milliarden Euro pro Jahr um.