WIRTSCHAFT
Studie: Sicherheitsdienste haben Konjunktur
Sicherheitsdienste und -technologien sind milliardenschwere Wachstumsmärkte für die deutsche Volkswirtschaft. Selbst die aktuelle Krise kann dieser Branche kaum etwas anhaben. Das geht aus einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums zum "Marktpotenzial von Sicherheitstechnologien und Sicherheitsdienstleistungen" in Deutschland und Europa hervor, die auch im Wirtschaftsausschuss des Bundestages für eine Debatte sorgen wird. In der Studie wurden die zivile Sicherheitswirtschaft und die Segmente untersucht, die sich zum Beispiel mit IT-Sicherheit, Schutzausstattungen und Ausrüstungen für den Bereich zivile Sicherheit, Gefahrstofferkennung, Ermittlungen, Identifikation und Biometrie befassen.
Für 2008 wurde in Deutschland allein ein Marktvolumen von rund 20 Milliarden Euro für Sicherheitstechnologien und -dienstleistungen ermittelt. Die Wertschöpfung deutscher Unternehmen beträgt dabei 13,7 Milliarden Euro, das sind 67 Prozent. Für 2015 sieht die Studie ein Wachstum auf 31 Milliarden Euro voraus. Dabei würde der Anteil deutscher Unternehmen auf 69 Prozent ansteigen.
Obwohl die Daten für die Studie im Sommer 2008, also vor der Wirtschaftskrise, erhoben wurden, gehen die Autoren davon aus, dass die Krise sich nicht nachhaltig auf die Sicherheitswirtschaft auswirken wird. Der Bedarf an Sicherheit werde in unsicheren Zeiten eher zu- als abnehmen, ist der Studie zu entnehmen. Der Anteil öffentlicher Auftraggeber liegt bei einem Viertel.
Trotz des hohen Marktvolumens ist laut Studie die "Community im Bereich der zivilen Sicherheit nicht optimal vernetzt". Besonders in der Forschung gäbe es noch Verbesserungsspielräume, um zum Beispiel Parallelforschung zu vermindern. Außerdem wisse die Öffentlichkeit kaum etwas über diesen Bereich.
Trotz allem: Die deutschen Anbieter von Sicherheitsleistungen, -lösungen und -technologie bieten laut Studie qualitativ hochwertige Produkte an und müssen die ausländische Konkurrenz nicht scheuen. "Die deutschen Anbieter haben das Potenzial, auch im internationalen Wettbewerb gut bestehen zu können. International sind vor allem (Ost-) Europa und der gesamte arabische Raum vielversprechende Zielmärkte. Sicherheit ‚Made in Germany' ist dafür eine wichtige Marke, die mit Kompetenz und Neutralität assoziiert wird", heißt es in der Studie.