HUMBOLDT-FORUM
Eine Ausstellung zeigt, was im Berliner Schloss einmal zu sehen sein soll
Es soll das größte Kulturprojekt Deutschlands der nächsten Jahre werden und langsam nimmt es Gestalt an: Das Humboldt-Forum im künftigen Berliner Stadtschloss soll nicht weniger bieten als einen "neuen Blick auf die Welt". Eine Ausstellung auf der Museumsinsel, die Bundespräsident Horst Köhler am 8. Juli eröffnete, gibt bis zum 17. Januar einen ersten Einblick in die geplante Präsentation der Weltkulturen. "Anders auf die Welt kommen" - unter diesem Titel stellen das Ethnologische Museum sowie das Museum für asiatische Kunst, die Humboldt-Universität und die Landesbibliothek ihr Konzept für einen "Treffpunkt der Kulturen" in der Mitte Berlins vor, wie der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, am 17. Juli sagte.
Im Herzen Berlins entstehe ein Ort, in dem die Kultur aller Kontinente präsentiert wird, sagte Köhler im Alten Museum auf der Museumsinsel. Mit dem Wiederaufbau des Schlosses werde ein "barbarischer Akt" rückgängig gemacht, nachdem die DDR die Reste des im Krieg zerstörten Hohenzollernschlosses gesprengt hatte. "Wenn das Stadtschloss wieder aufgebaut wird, dann heißt das auch, dass wir uns zu unserer ganzen Geschichte bekennen, die eben auch durch Preußen wesentlich geprägt wurde", sagte der Bundespräsident.
Die Staatlichen Museen zu Berlin, die Humboldt-Universität und die Zentral- und Landesbibliothek verhandeln seit Monaten mit dem Architekten Franco Stella über die Aufteilung des Schlossgebäudes. Es könnte eng werden im 40.000-Quadratmeter-Bau. Denn neben dem Platz, der etwa für die großen Stammeshäuser und Schiffe der Südsee oder die Azteken-Stelen eingeplant werden muss, sollen auch Theatersäle, ein Service-Bereich mit Gastronomie sowie Lesesäle mit interaktiven Angeboten entstehen.
Die Kopie des alten Berliner Stadtschlosses soll zwischen 2010 und 2013 errichtet werden.