Fünf Tage hatten im Juni deutschlandweit Studenten für bessere Studienbedingungen gestreikt. Am 7. Juli gestand Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) im Gespräch mit den Organisatoren des bundesweiten "Bildungsstreiks" sowie Vertretern der Rektoren- und Kultusministerkonferenz ein, dass Korrekturen an der sogenannten Bologna-Studienreform notwendig seien.
Davon ist auch die Vorsitzende des Bildungsausschusses des Bundestages, Ulla Burchardt (SPD), überzeugt. Sie hält eine "Reform der Bologna-Reform" für unverzichtbar. In vielen Bachelor-Studiengängen müsse die "Stofffülle entrümpelt" werden. Dabei sollten die Erfahrungen der Hochschulen einfließen, an denen die Einführung der Bachelor-Master-Struktur zur Zufriedenheit von Studenten und Hochschullehrern verlaufen sei.
Der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Stefan Müller, hält Verbesserungen ebenfalls für notwendig, sagte jedoch gleichzeitig: "Insgesamt gibt es aber zu Bologna keine vernünftige Alternative." Kai Gehring, hochschulpolitischer Sprecher der Grünen, forderte eine kritische Bilanz des Bologna-Prozesses.
Auch die Fraktion die Linke warnte davor, "nur ein bisschen zu reformieren". Der Bologna-Prozess brauche eine neue Grundlage, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Cornelia Hirsch.