PRÄVENTION
Sportler sollen vor Doping geschützt werden
Forschung und Kontrolle im Kampf gegen Doping ist gut - noch besser aber ist Prävention. Auf diesen Nenner lässt sich die Botschaft bringen, die Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) am 16. Dezember den Sportpolitikern des Bundestages vermitteln wollten. Anlass war die Vorstellung des Nationalen Dopingpräventionsplans im Sportausschuss.
Peter Lautenbach von der Deutschen Sportjugend im DOSB forderte im Ausschuss, die "Dopingmentalität" im Sport zu bekämpfen. Es gebe einen Konflikt zwischen den Zielstellungen "sportlicher Erfolg" und "Dopingresistenz". Ein Aspekt präventiver Arbeit sollte es daher sein, strukturell angelegten Erfolgsdruck, der Doping begünstigt, zu reduzieren, sagte Lautenbach. "Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, eine Bewusstseinsänderung in der Gesellschaft in Hinblick auf die Erwartungen an den Spitzensport, aber auch in Hinblick auf die eigene Vorbildhaltung herbeizuführen", heißt es dazu im Präventionsplan.
"Ein Bedarf an Aufklärung ist vorhanden", stellte der Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti-Doping-Agentur, Armin Baumert, fest. Man sei im Bereich der Prävention "gut aufgestellt", versicherte er und mahnte, der Dopingpräventionsplan müsse nun "dringend" umgesetzt werden.
Das bei der Nada für Prävention zuständige Vorstandsmitglied Dietmar Hiersemann forderte, die Präventionsmaßnahmen abzustimmen und zu vernetzen. "Ziel muss sein, ein dopingfeindliches Klima zu schaffen", sagte er. Auch sei wichtig, an junge Sportler heranzutreten; schließlich seien sie die "zukünftigen Spitzensportler". Gestärkt und informiert werden müsse insbesondere auch das Umfeld der Sportler. Damit seien Trainer und Betreuer, aber auch die Eltern gemeint. "Die Eltern wissen oftmals gar nichts über Dopingpräventionsmöglichkeiten", bemängelte er.
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Christoph Bergner (CDU) räumte ein, dass bisher "die Kontrolle und die Forschung im Bereich Doping die meiste Aufmerksamkeit" bekommen habe. Bei der Prävention gebe es hingegen in der Tat "Nachholbedarf". Daher habe man eine "Mängelanalyse" in Auftrag gegeben, woraus der Präventionsplan entwickelt worden sei, erläuterte Bergner.