Einen üppigen Strauß roter Rosen präsentierten die Anhänger Segolène Royals der sozialistischen Kandidatin nach ihrer Wahlschlappe. Ein schwacher Trost, denn ihre Niederlage war nicht nur ein Schlag für Frankreichs Sozialisten, sondern auch eine vertane Chance für einen völlig neuen, weiblichen Politikstil. Sicherlich hätte sich Angela Merkel auch über weibliche Verstärkung auf dem europäischen Familienfoto gefreut. Und auch ihr Mann hätte bei hochkarätigen Veranstaltungen endlich einen Kumpel beim "Partnerprogramm" bekommen. Alles nur Nebeneffekte, denn mit einem Wahlsieg Royals hätte das deutsch-französische Frauentandem die Politik in Europa grundlegend revolutionieren können. Aber wie hätte diese neue Politik ausgesehen? Diese Frage hat der deutsche Grand-Prix Kandidat Roger Cicero schon längst in ein hübsches Liedchen verpackt. Und auch in Finnland, dem Land, in dem seit 2000 Tarja Halonen als Staatspräsidentin regiert, brach der deutsche Barde mit seinem Song endlich eine Lanze für diesen neuen, weiblichen Politikstil. Er ermutigte die Frauen, auf der weltpolitischen Bühne nicht mehr länger nach männlichen Spielregeln zu agieren. Vielmehr sollten sie die Waffen einsetzen, die ihnen die Natur mitgegeben hat: Augenaufschlag, Lächeln und ein schönes Dekoltee. Ein Politikstil, der auch Bundeskanzlerin Merkel eine Menge Zeit sparen könnte. Auch beim bevorstehenden G-8 Treffen in Heiligendamm könnten alle Kontroversen rasch erledigt werden - statt eines ermüdenden Gipfelmarathons würde daraus ein sympathischer Kurzurlaub. Denn, ob Klimaschutz oder Doha-Runde, Angela Merkel könnte mit dieser Strategie die Mächtigen der Welt ganz schnell auf ihre Seite bringen - lehrt uns Cicero: "Ein lasziver Blick und schon ändert sich deine Politik. Kein Boss und kein Actionheld, kein Staat und kein Mafiageld, Frauen regier'n die Welt."