Menschenrechte sind der beste Fund der Moderne. Sie wurden aus den Erfahrungsschätzen menschlicher Geschichte ausgehoben, ihren Leiden, ihren Utopien. Sie leben von der Idee, alle Menschen querbeet seien gleich viel wert: Sie hätten dasselbe Urrecht zu leben; über die zeitgemäßen materiellen Bedingungen dazu zu verfügen; selbstbestimmt und frei zu leben. Indem sie die Selbstbestimmung der anderen Menschen und die Freiheit der anders Denkenden achten. Dieses allgemeine Lebensrecht der immer besonderen Menschen kann nur verwirklicht werden, wenn die Achtung vor dem Leben aller gilt. Das Menschenrecht auf Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit wird zerstört, wenn andere Menschen ‚auf seinem Altar' geopfert werden. Gewalt in individueller, in kollektiver Form sind menschenrechtlich ausgeschlossen.
"Humanitäre Kriege" sind ein hölzernes Eisen. Wer mit den besten Absichten andere Menschen vernichtet, trägt dazu bei, dass Gewalt das Grundmuster unmenschlich machenden Umgangs bleibt. Die Kassandra des 21. Jahrhunderts warnt deutlicher denn je vor der Folge von Kriegs-, Vorkriegs- und Nachkriegszeiten. Verschärfte Konkurrenz um knapper werdende Ressourcen, Wasser an erster Stelle und Mangel an sozialem Raum, macht existentielle Konflikte wahrscheinlich. Diese drängen danach, Gewalt als "gerecht" zu rationalisieren. Umso wichtiger wird überall lokales Handeln. Dennoch darf das politisch-friedliche Lösungen harter Konflikte nicht menschenmörderisch totschlagen.