Für seinen Kampf gegen Gewalt und Willkür in der Krisenprovinz Darfur hat das Europäische Parlament dem sudanesischen Anwalt Salih Mahmoud Osman den diesjährigen "Sacharow-Preis für geistige Freiheit" verliehen. Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering (CDU) würdigte Osman als einen Menschenrechtler, der sich trotz eines hohen persönlichen Risikos für die Opfer des Konflikts einsetze. Der 50-jährige Anwalt arbeitet für die sudanesische Organisation gegen Folter und bietet seit 20 Jahren Opfern von Menschenrechtsverletzungen kostenlose Rechtsberatung an.
Mit der Verleihung des Sacharow-Preises an Osman wolle das Europäische Parlament die Arbeit dieses "mutigen Mannes, der zur Stimme Darfurs geworden ist, und über ihn die Verwirklichung des Rechtsstaats im Sudan unterstützen", sagte Pöttering. Die anderen Nominierten für den Sacharow-Preis waren die ermordete russische Journalistin Anna Politkowskaja und das chinesische Menschenrechtler-Paar, Zeng Jinyan und ihr Ehemann Hu Jia. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung des EU-Parlaments wird am 11. Dezember in Straßburg überreicht. Der nach dem einstigen russischen Dissidenten und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow benannte Preis wird seit 1998 an Persönlichkeiten verliehen, die sich für die Menschenrechte und die Demokratie einsetzen.