Macht es Sinn, sich mit jemandem auseinanderzusetzen, der Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung propagiert und der nur an eine von Gott vermittelte Wahrheit glaubt? Diese Frage stellt der Nahost-Redakteur des "Focus", Wolfram Eberhardt. Anders formuliert: Wie können die Anführer von Hamas, Hisbollah oder der Muslimbruderschaft, die keinen Dialog führen wollen, genau dazu bewegt werden? Denn der Westen verfügt weder über die Mittel, um die Islamisten zu isolieren, noch über die Möglichkeiten, sie militärisch zu besiegen.
Warum es zum Dialog keine Alternative gibt, erläutert Eberhardt ausführlich in seinem Buch: Er bereiste Ägypten, Jordanien, Syrien, den Libanon, Israel und den Gazastreifen und berichtet von der Lage in den Krisenregionen. Gleichwohl vermitteln seine durchweg informativen und gut geschriebenen politischen Reportagen, vor allem aber seine Gesprächspartner aus der religiösen und politischen Szene, ein trostloses Bild: Der arabisch-israelische Konflikt ist von einer Lösung weiter weg als geglaubt. Denn nach wie vor lehnen die islamistischen Kräfte in der Region eine Versöhnung mit dem Westen kategorisch ab.
Im Auftrag Allahs. Gläubige, Fanatiker, Terroristen.
Molden Verlag, Wien 2008; 264 S., 24,95 ¤