Schön, wenn Unternehmen sich in Zeiten der Krise aufs Wesentliche zurückbesinnen. Es muss nicht immer Champagner oder Kaviar sein, womit man die Kunden erfreut - manchmal sind es die ganz simplen Dinge, die Freude machen und praktischerweise das Budget entlasten. Das hat etwa die Lufthansa erkannt und beschenkt ihre First-Class-Kunden in der neu eröffneten Lounge am Frankfurter Flughafen mit gelben Gummi-Quietsche-Entchen. Die sind ein eher preiswertes Geschenk - muntern müde Manager aber verlässlich auf, wenn die zwischen zwei Katastrophenterminen irgendwo in der Welt ein bisschen entspannen wollen.
Den preiswerten Pragmatismus haben auch die Kommunalpolitiker der neuseeländischen Stadt Christchurch für sich entdeckt. Statt auf teure Security und aufwändige Überwachungstechnik setzen die dortigen Geschäftsleute auf die Musik des Schmusesänger Barry Manilow. Die Dauerbeschallung mit ihren sanften Tönen soll randalierende Jugendliche aus einem Einkaufszentrum vertreiben und für ein "positives Umfeld" sorgen. Für den Sänger mag das vielleicht eine zweifelhafte Ehre sein, die Kassen der Unternehmer entlastet es allemal und darauf kommt es an.
Von diesen Beispielen, den Gürtel auf angenehme Art enger zu schnallen, könnten wir auch hierzulande lernen: Warum sollten die Banken nicht nette, kleine Porzellan-Sparschweine an ihre Kunden verteilen? Die machen sich gut auf dem heimischen Küchenregal - das Geld ist auch nicht unsicherer angelegt als bei den gebeutelten Kreditinstituten und geht wenigstens nicht verloren. Die Bundestagsverwaltung wiederum könnte künftig für musikalische Unterhaltung in den Fahr-stühlen ihrer Gebäude sorgen. Mit "Always look on the bright side of life" im Ohr fällt den Parlamentariern der Weg zur nächsten Krisensitzung ganz bestimmt leichter.