Im 30-Jährigen Krieg beherrschten sie die Schlachtfelder Europas. Seit etlichen Jahren erobern sie die Schlachtfelder zurück: In Afghanistan, im Irak und überall dort, wo reguläre Armeen mit den Schwierigkeiten eines asymmetrischen Krieges konfrontiert werden. Schätzungsweise 4.000 Deutsche - oft ehemalige Bundeswehrsoldaten oder Polizisten - verdingen sich in Privat-Armeen von Firmen wie Blackwater. Sie übernehmen logistische Aufgaben im Bereich der Kommunikation und des Transports, bewachen Flughäfen oder Politiker, sind als Militärberater tätig und nehmen auch direkt an Kampfhandlungen teil. Das Risiko ist hoch, der Sold auch: bis zu 1.400 Euro lässt sich als Leihsoldat verdienen - täglich.
Franz Hutsch, der sich einen Namen als Kriegsreporter und investigativer Journalist gemacht hat, heftete sich auf die Fersen von deutschen Sölndern und ihres blutigen Handwerks. Seine Recherchen mündeten in einem spannenden und faktenreichen Buch, das einen Einblick in die moderne Kriegsführung vermittelt, in der die Fronten verwischen, das Völkerrecht keine Rolle mehr spielt und die der politischen Kontrolle zunehmend entgleitet.
Exportschlager Tod. Deutsche Söldner als Handlager des Krieges.
Econ Verlag, Berlin 2009; 278 S., 18,90 ¤