Im Sommer 1939 glaubte ein Großteil der polnischen Bevölkerung den Versicherungen, die eigene Armee sei - wie es auf den Propagandaplakaten hieß - "stark, geschlossen und bereit", der potenzielle Gegner Deutschland hingegen schwach und unvorbereitet. Die Wirklichkeit erwies sich als brutal: Es war die polnische Armee, die sich als schwach herausstellte, die Entscheidungen der Befehlshaber waren chaotisch, und Regierung wie Präsident verließen das Land bereits, als die Kämpfe noch andauerten. Angesichts dessen nimmt es nicht Wunder, dass die Niederlage mit Gefühlen der Enttäuschung, der Verbitterung, ja zuweilen sogar der Wut gegenüber den politischen Eliten der "Vorseptemberzeit" einherging. Nichtsdestoweniger war die Überzeugung, dass man den Kampf selbstverständlich fortsetzen müsse, ebenso allgemein verbreitet; die (zuerst in Frankreich, dann in Großbritannien residierende) Exilregierung wurde als natürliche Nachfolgerin der Vorkriegsregierung betrachtet, und die (deutsche wie sowjetische) Besatzung galt als Übergangszustand, der sowohl aus eigener Kraft als auch dank der Hilfe der westlichen Verbündeten um jeden Preis zu überstehen sei. Die im Herbst 1939 von der deutschen Obrigkeit in Warschau aufgestellten riesigen Plakate, auf denen ein verwundeter polnischer Soldat zu sehen war, der dem britischen Premierminister Neville Chamberlain rauchende Ruinen zeigte und als "Englands Werk" kommentierte, wurden allgemein mit Verachtung aufgenommen. Bereits im September 1939 formierte sich in Warschau der militärische Untergrund, während im Exil eine neue Regierung entstand und Maßnahmen zum Wiederaufbau der Armee ergriffen wurden.
Während die Armee - sowohl die Untergrundarmee als auch die regulären Streitkräfte im Exil - gezwungenermaßen auf die Vorkriegseliten zurückgreifen musste, wurde die politische Szene im Exil nunmehr von den Parteien beherrscht, die sich noch vor kurzem in der Opposition befunden hatten. Diese bezogen einen wichtigen Teil ihrer Legitimation aus der Kritik an den Machthabern der Vorseptemberzeit, die sie für die Niederlage verantwortlich machten. Deren Evakuierung nach Rumänien zehn Tage vor der Kapitulation der Hauptstadt wurde zu einem der beliebtesten Motive der Propaganda; ein Teil der Piłsudski-Anhänger wurde in Lagern isoliert, und man berief eine Kommission zur Untersuchung der Gründe ein, die zur Niederlage im September geführt hatten (im Januar 1940 wurde gar der Vorschlag gemacht, den Oberbefehlshaber der Streitkräfte Edward Rydz-Śmigły sowie Außenminister Józef Beck vor ein Staatstribunal zu bringen). All dies zog kaum Konsequenzen nach sich, denn man schreckte vor einer radikalen, entschiedenen Abrechnung zurück, die zu Konflikten mit den Militärs hätte führen können, unter denen die Piłsudski-Anhänger nach wie vor eine gewichtige Rolle spielten. Ein Großteil der Emigranten hing der "Zwei-Feinde-Theorie" an (womit Deutschland und die Sowjetunion gemeint waren) und betrachtete nicht den 1. September als Ende der II. Republik, sondern den Tag, an dem die Rote Armee die polnische Ostgrenze überschritt. So lässt etwa der bekannte Publizist Stanisław Cat-Mackiewicz seine Geschichte Polens in der Zwischenkriegszeit am 17. September 1939 enden. 1
Obwohl es paradox anmuten mag, wurde die Verbitterung im besetzten Polen durch die Niederlage Frankreichs 1940 gemildert, das kaum länger Widerstand leistete als Polen. Hinzu kam, dass die polnische Armee zwar unterlegen war, aber nicht (wie die französische) kapituliert hatte. Auch der zunehmende Terror hatte Einfluss auf die Haltung der Polen. So ist es nicht verwunderlich, dass man in der wichtigsten polnischen Untergrundzeitung, dem "Biuletyn Informacyjny", bereits am ersten Jahrestag des Kriegsbeginns lesen konnte: "Seit dem deutschen Überfall auf Polen ist ein Jahr vergangen. In diesem Jahr haben wir vieles von dem verstanden, was unbegreiflich schien. (...) Dass wir im gegenwärtigen Krieg Gegner der Deutschen sind, ist nicht das Ergebnis politischen Kalküls. Unser nationaler Selbsterhaltungstrieb ist dafür verantwortlich. (...) Die Schuld für unsere Niederlage im September liegt zu einem gewissen Teil bei der politischen und militärischen Führung. Das militärische Debakel hat aufgezeigt, wie degeneriert ein Teil der nationalen Führungsschicht war, welcher Kleinmut in der Verwaltung herrschte, wie orientierungslos das Regime und wie inkompetent die militärische Führung war. Doch für die Niederlage war dies von nachrangiger Bedeutung. (...) Unser Debakel war eine Folge der gewaltigen militärischen Überlegenheit des Reiches (...). Der Blitzkrieg des Septembers hat unsere Geschichte um eine ganze Reihe unsterblicher Beweise polnischer Größe, polnischen Heldenmuts und polnischen Ehrgefühls bereichert. Erst im Lichte der Kämpfe im Westen erscheinen die dreiwöchige Verteidigung Warschaus, (...) (die Schlacht) bei Kutno, der Kampf um die Westerplatte etc. in vollem Glanze." 2
In der "Erinnerungspolitik" des loyal zur Londoner Exilregierung stehenden Untergrunds wurde die Schuldfrage bis Kriegsende zurückgestellt; stattdessen konzentrierte man sich auf die symbolische Bedeutung der Verteidigung Warschaus, des Kampfs um die Westerplatte oder der Schlacht an der Bzura, der größten des Septembers 1939. Vor einem besonderen Hintergrund wurde der vierte Jahrestag des Kriegsausbruchs begangen: An der Ostfront zog sich die Wehrmacht 1943 zurück, in Sizilien und Sardinien waren die Alliierten gelandet. Zusätzlich dazu, dass, wie bei solchen Gelegenheiten üblich, Sondernummern der Untergrundzeitschriften erschienen und Flugblattaktionen stattfanden, wurden in Warschau symbolträchtige Änderungen von Straßennamen vorgenommen. So benannte man Straßen zum Beispiel nach dem zwei Monate zuvor bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Premier der Exilregierung Władysław Sikorski, nach Stefan Starzynski, der als Stadtpräsident die Zivilverteidigung von Warschau organisiert hatte und im Oktober 1939 von der Gestapo verhaftet worden war, sowie nach dem 1940 hingerichteten sozialistischen Aktivisten Mieczysław Niedziałkowski. Auch kollektive Helden erhielten ihre Straße: die "Verteidiger Warschaus" und die "Verteidiger der Westerplatte". 3 Wichtig war, dass ein beträchtlicher Teil der Warschauer die vom Untergrund verliehenen Namen respektierte.
Ein Jahr später war der östliche Teil Polens bereits von den deutschen Besatzern befreit (obwohl man kaum sagen kann, dass er damit schon frei gewesen wäre), in Warschau hingegen dauerte seit einem Monat der Aufstand an, der - auch wenn er tragisch und blutig enden sollte - (für kurze Zeit) das Gefühl der Freiheit verlieh. Der Aufstand lenkte von Neuem die Augen der Welt auf die polnische Hauptstadt und trug dazu bei, dass der fünfte Jahrestag des Kriegsbeginns mit besonderem Aufwand begangen wurde. Von London bis Peking, von Washington bis Stockholm brachte man auf Kundgebungen seine Unterstützung für die seit fünf Jahren kämpfenden Polen zum Ausdruck (insbesondere für Warschau, das sich zu einem Symbol von internationaler Bedeutung entwickelt hatte). 4
Stand bei dieser globalen Unterstützungsaktion der menschliche Aspekt im Vordergrund, nicht die Suche nach Schuldigen, so schlug die Propaganda der polnischen Kommunisten einen ganz anderen Weg ein. Bereits in dem am 22. Juli 1944 veröffentlichten Manifest des Polnischen Nationalen Befreiungskomitees 5 fand sich die Warnung: "Für diejenigen, die Polen im September 1939 verraten haben, werden die Grenzen der Republik geschlossen sein." Der fünfte Jahrestag des Kriegsausbruchs stellte eine günstige Gelegenheit dar, die vor dem September herrschende "Sanacja-Clique" 6 nicht nur für die Niederlage von 1939 verantwortlich zu machen, sondern auch für die gegenwärtige Tragödie Warschaus, welche Folge "eines unverantwortlichen und hinterhältigen Spiels" sei. 7
An dieser Stelle ist es angebracht, den chronologischen Rahmen zu verlassen und darauf hinzuweisen, dass die neuen Machthaber im Januar 1946 das Dekret "Über die Verantwortung für die Niederlage im September und die Faschisierung des staatlichen Lebens" verabschiedeten. Dieses Dokument verdient eine ausführlichere Behandlung, da es für ein ganzes Jahrzehnt die Hauptrichtung der kommunistischen "Erinnerungspolitik" vorzeichnete. "Der Grund für die Niederlage im September", heißt es, "war das verbrecherische Sanacja-Regime und das widerrechtliche Handeln seiner damaligen Führer." 8 Denn diese hätten "durch die Schwächung der materiellen und geistigen Abwehrkräfte der Nation" die Ausbreitung des Faschismus gefördert und seien daher mitschuldig am Krieg. Auf diese Weise wurden nicht nur Politiker beschuldigt, sondern auch Militärs, Wirtschaftslenker und Diplomaten, die "als Vertreter ihres Staates (...) auf der internationalen Bühne die Position der faschistischen Länder gestärkt haben". 9 Die Höhe der ihnen drohenden Strafen (darunter die Todesstrafe) wurde mit der Sorge um die Gewährleistung der rechtlichen Ordnung begründet, denn die Gesellschaft, die "während des Krieges so sehr gelitten hat, weiß sehr wohl, wer dafür die Schuld trägt, und ist denjenigen gegenüber, die für die Niederlage im September verantwortlich sind, aufgrund ihres verbrecherischen Handelns so negativ eingestellt, dass deren Auftreten in der Öffentlichkeit angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen zu Akten der Selbstjustiz führen würde". 10
Dem Durchschnittspolen der Nachkriegszeit war jedoch nicht so sehr an der Bestrafung der Vorseptembereliten gelegen, sondern mehr an der Ehrung von Opfern und Helden. Die unmittelbare Nähe der traumatischen Kriegserlebnisse bedingte eine gewaltige emotionale Anteilnahme der Bevölkerung, 11 und im Gegensatz zu den Absichten und Vorstellungen der Machthaber stellte der September 1939 für viele nicht ein Symbol von Niederlage und Erniedrigung dar, sondern von Kampf und Heldentum, eine Erinnerung an eine Vergangenheit, die - aus dem Abstand einiger Jahre heraus - um vieles besser erschien. Im öffentlichen Raum entstanden - oft spontan - Gedenkstätten, die mit "1939" verbunden waren: vor allem dort, wo die heftigsten Kämpfe stattgefunden hatten oder wo der deutsche Terror bereits während des Abwehrkampfes begonnen hatte (Pommerellen, Großpolen, Oberschlesien). In den ersten Nachkriegsjahren, als sich die Kultur noch nicht vollständig unter staatlicher Kontrolle befand, wurde der September 1939 zu einem zentralen Thema der Literatur. In Werken wie "Lotna" von Wojciech Żukrowski (1945), "Wrzesien" [September] von Adolf Rudnicki (1946) oder "WieŻa spadochronowa" [Der Fallschirmturm] von Kazimierz Gołba (1947) ging es vor allem darum, die menschlichen, nicht so sehr die politischen Aspekte der ersten Kriegswochen zu zeigen. Gołbas Buch trug sogar dazu bei, dass ein außerordentlich langlebiger Mythos über die Verteidigung Oberschlesiens entstand, der erst nach sechzig Jahren richtiggestellt wurde.
Gegen Ende der 1940er Jahre wurden die letzten Freiräume abgeschafft; nun war es vorgeschrieben, woran man zu glauben, wie man zu denken, ja sogar - wie man zu gedenken hat. Die Verteidigung der Westerplatte, Warschaus, Modlins oder der Halbinsel Hela, die Schlachten an der Bzura oder bei Kock wurden zum "sichtbaren Beweis des unbeugsamen Willens der Nation, für ihre Unabhängigkeit zu kämpfen". Dabei sei dieser Kampf von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen, und zwar nicht aufgrund der gegnerischen Übermacht, sondern wegen der "verräterischen Politik der Sanacja-Regierung", welche die Nation "des einzigen echten Verbündeten, wie ihn die Sowjetunion hätte darstellen können", beraubt habe. 12 Im Laufe der kommenden Jahre wurde der Katalog der Ursachen für die Niederlage des Septembers systematisch erweitert. Zum 15. Jahrestag des Kriegsausbruchs (1954) zeigte sich, dass die Niederlage nicht nur die Konsequenz von "zwanzig Jahren, in denen Großgrundbesitzer und Kapitalisten die Regierungsgeschäfte bestimmten und lebenswichtige nationale Interessen verrieten" sowie von deren schon 1933 einsetzender Faszination für Hitler gewesen sei, sondern ebenso eine Folge verhängnisvoller Grenzziehungen (die im Westen zu eng gewesen seien und im Osten auf "fremdes" Gebiet gereicht hätten) sowie falscher Bündnisse (mit Frankreich und Großbritannien). Auf den Listen der Schuldigen standen nicht mehr nur Piłsudski-Anhänger und "Nationalfaschisten", sondern auch Politiker der Bauernparteien, Sozialisten, Geistliche, Grundbesitzer und Industrielle. Als wahre Patrioten blieben allein die Kommunisten übrig. 13
Beim Studium der Schulbücher, der Presse, der Literatur, des Films und der Schönen Künste der damaligen Zeit könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Polen ihre erste "echte" Schlacht erst im Oktober 1943 bei Lenino geschlagen hätten und der Kampf auf polnischem Boden mit dem Entstehen kommunistischer Partisanengruppen und dem Überschreiten des Bugs (als der neuen Ostgrenze) durch die Rote Armee und die sie begleitenden, in der Sowjetunion gebildeten polnischen Verbände im Juli 1944 begonnen habe. Diesen Kämpfern waren die meisten zwischen Ende der 1940er und Mitte der 1950er Jahre entstandenen Gedenkstätten gewidmet. An den Septemberfeldzug wurde gewöhnlich nur am Rande erinnert, indem man auf den Denkmälern die rituelle Aufschrift "Den Helden von 1939-1945" anbrachte 14 - wobei, was den September 1939 betraf, der Befehlshaber der Westerplatte, Henryk Sucharski, der Warschauer Stadtpräsident Stefan Starzynski oder der bis zum Frühling 1940 kämpfende Major Henryk Dobrzanski (Pseudonym "Hubal") nicht mehr zu diesen Helden gehörten.
Symbolische Bedeutung erlangte dagegen Marian Buczek, ein wenig bekannter Kommunist, der sich nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis einer Armeeeinheit angeschlossen hatte und am 10. September 1939 bei einem Gefecht ums Leben gekommen war. In einer offiziellen Biographie (in der nicht erwähnt werden durfte, dass er im Ersten Weltkrieg in den von Józef Piłsudski geführten Legionen gekämpft hatte) wurde dieser Abschnitt seines Lebens folgendermaßen dargestellt: "Als der Krieg die Gefängnismauern zerbrach, dachte Buczek nicht mehr an das von ihm erlittene Unrecht. Er zitterte bei dem Gedanken, die Niederlage des Regimes könnte zur Niederlage Polens werden. Er war ein Kommunist und Patriot. (...) So starb ein außergewöhnlicher Soldat des Septemberfeldzugs." 15 Kaum ein Städtchen, das nicht eine Straße, eine Schule oder Fabrik seines Namens besessen hätte.
Mitte der 1950er Jahre kam es auch auf dem Gebiet des nationalen Erinnerns zu Anzeichen von Tauwetter. 1955 erschien der (1940 bis 1949 verfasste) Roman "Polska jesien" [Der polnische Herbst; dt. 1983] von Jan Józef Szczepanski, der fern aller Schemata des Sozialistischen Realismus auf außerordentlich tiefe und subtile Weise sowohl das Tragische wie auch das Prosaische, ja das geradezu Triviale der ersten Kriegswochen darstellt. Doch die dem Erinnern gesetzten Grenzen wurden erst ein Jahr später - im Zuge der politischen Umwälzungen und der Machtübernahme durch Władysław Gomułka - durchlässig, als man sowohl den Angehörigen der Heimatarmee 16 als auch den Soldaten des Septemberfeldzugs Gerechtigkeit widerfahren ließ. Die Niederlage von 1939 wurde nicht mehr ausschließlich als Folge der verhängnisvollen Politik der "faschistischen" Machthaber im Vorkriegspolen betrachtet, man nahm nicht mehr nur Schwarz-, sondern auch Grautöne wahr.
1956 ließen sich diese sogar in der Zeitschrift "Żołnierz Polski" [Der Polnische Soldat] beobachten, die einer strengen ideologischen Kontrolle unterworfen war. In der September-Nummer wurde hervorgehoben, dass die vergangenen Monate "gewissermaßen unser Gedächtnis geschärft haben. In der Tragödie des Septemberfeldzugs nehmen wir heute - neben der Unfähigkeit und dem Verrat der Sanacja-Machthaber des damaligen Polens - das gewaltige Ausmaß an Heldentum und Patriotismus des polnischen Volkes, der polnischen Soldaten wahr. (...) Unser Gedenken ist nicht mehr der Namen beraubt. Wir ehren nicht mehr nur die gefallenen Soldaten, sondern auch die Tausenden, die bis heute am Leben sind." 17 In den folgenden drei Nummern wurde - wohl zum ersten Mal seit 1946 - die bereits erwähnte Erzählung "Lotna" abgedruckt.
Unter der Voraussetzung, dass man den Anteil der Sowjetunion vergaß, wurde der September 1939 für die Obrigkeit zu einem bequemen Teil der Erinnerungspolitik, der eine wichtige Integrationsfunktion erfüllte. Er enthielt eine entsprechende Dosis Patriotismus sowie Deutschenfeindlichkeit und kam den Erwartungen der Bevölkerung entgegen. Am schnellsten wurde der Wandel auf den Bücherregalen sichtbar: Es erschienen Romane (sowohl neue als auch seit langem nicht mehr aufgelegte), Tagebücher und historische Abhandlungen. Das Ausmaß dieser "Erinnerungsrevolution" nach 1956 machten die Veranstaltungen zum 20. Jahrestag des Kriegsausbruchs deutlich: Vom katholischen "Tygodnik Powszechny" bis zur linksgerichteten "Polityka" war die Presse voll von den Ereignissen des Septembers. Heute mag einen die Zurückhaltung, ja Furchtsamkeit dieser Texte unangenehm berühren, doch damals waren sie mutig und boten neue Einsichten. Der "polnische September" wurde auch in der öffentlichen Wahrnehmung immer präsenter, etwa im Film, der bis dahin das Thema des Kriegsbeginns vermieden hatte (obwohl die Leser der Wochenzeitschrift "Film" bereits im Jahr 1946 Filme etwa über die Verteidigung der Westerplatte gefordert hatten). Jetzt fanden sich sowohl Geld als auch Drehbücher, vor allem aber gab es die Erlaubnis von oben. Bereits 1958 entstand der Film "Wolne miasto" [Freie Stadt] über die Verteidiger der Polnischen Post in Danzig. Im nächsten Jahr folgte "Orzeł": die (wahre) Geschichte eines in der Ostsee stationierten polnischen Unterseeboots, das sich bis nach Großbritannien durchschlug.
Beide Filme waren (gemessen am damaligen Wissen) treue Rekonstruktionen der Ereignisse des Septembers 1939. Dies lässt sich von dem Film kaum behaupten, der vor einem halben Jahrhundert die heftigsten Kontroversen erregte: Andrzej Wajdas (recht freie) Verfilmung der bereits erwähnten Novelle "Lotna" von Żukrowski (die das Schicksal einer Kavallerie-Abteilung erzählt). Der Film stellte zugleich eine Verneigung vor den Helden und ein Abschied an die von Ritterromantik geprägte Legende des Septembers 1939 dar. "Ich möchte", so der Regisseur im Jahre 1959, "mit diesem Film eine schöne nationale Tradition verabschieden." Es erwies sich jedoch, dass die Polen keineswegs dieselbe Absicht hatten, so dass Wajdas Werk mehr Kritik als Lob zuteil wurde. 18 Daher nimmt es nicht Wunder, dass andere Künstler sich bemühten, nicht denselben Weg wie Wajda zu gehen - was nicht bedeutet, dass sie es sich leicht gemacht hätten. Dies zeigt der wohl herausragende polnische Kriegsfilm der 1960er Jahre: "Westerplatte" von 1967 (Regie: Stanisław RóŻewicz), nach einem Drehbuch von Jan Józef Szczepanski. Obwohl dieses Werk im Zuge der (stark antideutsch geprägten) Feiern zum tausendjährigen Bestehen des polnischen Staates entstand, in deren Rahmen auch das Denkmal auf der Westerplatte (1966) enthüllt wurde, bemühten sich seine Schöpfer darum, nicht nur den Mut der Soldaten zu zeigen, sondern auch die Entscheidungsnöte ihrer Führer, den Konflikt zwischen Heroismus und Vernunft sowie die Tatsache, dass Krieg unlösbar mit moralischen Dilemmata verbunden ist.
Auch dieser Ansatz jedoch stieß nicht auf allgemeine Zustimmung, denn die späten 1960er Jahre waren von Nationalismus und einer steigenden Bedeutung der Veteranenorganisationen geprägt, in der "Erinnerungskultur" war allmählich kein Platz mehr für Entscheidungsnöte, für Unschlüssigkeit oder die Erinnerung an Niederlagen. Der Jahrestag des Kriegsausbruchs begann die Bedeutung eines Festes anzunehmen, das den Zusammenhalt der Nation förderte, das für alle symbolische Bedeutung hatte, ohne Rücksicht auf die politischen Ansichten oder den exakten Schnitt der im Krieg (oder danach) getragenen Uniform. 1967 nahmen die wichtigsten Personen des Staates an den Feierlichkeiten teil. Vor dem Grab des Unbekannten Soldaten versammelten sich beinahe 200000 Menschen, beim "Zählappell der Gefallenen" wurde sowohl an die Soldaten des Septemberfeldzugs erinnert wie auch an diejenigen der kommunistischen Volksarmee (AL), der londontreuen Heimatarmee (AK), der Bauernbataillone (BCh) sowie der sozialistischen und jüdischen Kampfeinheiten. In Kattowitz wurde der Tag zum Anlass genommen, um ein Denkmal für die Teilnehmer der schlesischen Aufstände von 1919 bis 1921 zu enthüllen. 19
Obwohl die von Dezember 1970 bis Sommer 1980 herrschende Gruppe um den neuen Ersten Sekretär der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei, Edward Gierek, sich an zeitgemäßeren Vorbildern orientierte und ihr daran gelegen war, dem Ausland gegenüber als der Modernisierung verpflichtet und weltoffen zu erscheinen, setzte sie gerade in bestimmten Bereichen der Geschichtspolitik den Kurs ihrer Vorgänger fort. In der mit Nachdruck betriebenen Erfolgspropaganda durfte auch ein "historischer Erfolg" nicht fehlen. Im Jahre 1972 veröffentlichte ein offizieller Posener Verlag das Buch "Wojna polska 1939" [Der polnische Krieg 1939] des Journalisten und Historikers Leszek Moczulski. Bereits der Titel, der sich von den bisherigen Formulierungen unterschied (gewöhnlich sprach man von "Verteidigungskrieg"), kündigte eine neue Sichtweise an. Und tatsächlich war Moczulski der erste Historiker "im Lande", der mit solcher Offenheit die Entscheidungen (und die Ehre) der polnischen Führung verteidigte. Das Buch wurde bald aus den Buchhandlungen entfernt, jedoch nicht in erster Linie aufgrund einer Rehabilitierung des Sanacja-Regimes, sondern wegen der allzu deutlichen Erwähnung der sowjetischen Aggression vom 17. September 1939. Kritik von Seiten der Machthaber bedeutete aber automatisch Anerkennung durch das oppositionelle Veteranenmilieu. So wurde Moczulski schon bald zu einer der prominentesten Figuren der antikommunistischen Opposition. Es ist bemerkenswert, dass er die erste (selbstverständlich illegale) politische Oppositionspartei seit Ende der 1940er Jahre, die Konfederacja Polski Niepodległej [Konföderation des Unabhängigen Polens], am Jahrestag des Kriegsausbruchs ins Leben rief: am 1. September 1979.
Ein Jahr nach dem Erscheinen von Moczulskis Buch kam ein Film über das Schicksal der Abteilung von Major Henryk Dobrzanski ("Hubal") in die Kinos. "Hubal" hatte nach der Niederlage nicht die Waffen gestreckt, sondern setzte den Kampf bis zu seinem Tod im Frühling 1940 fort. Der Regisseur Bohdan PorĘba, ein bekennender Nationalist, zwang die Zuschauer nicht zum Grübeln über moralische Dilemmata. Sein Film sollte dazu dienen, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken, indem er den "Ruhm der polnischen Waffen" beschwor und auf die für die polnische Kultur spezifischen Motive des Opfers und Heldenmutes zurückgriff. 20 In den Worten eines Rezensenten sei dieses Werk, im Gegensatz zu anderen Kriegsfilmen, nicht "kalt", sondern "heiß" gewesen und habe "den Zuschauer emotional restlos in Beschlag genommen, während er gleichzeitig das in den Hintergrund rückte, was man als intellektuelle Rezeption bezeichnen könnte". 21 Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass bereits in den ersten zwei Wochen eine halbe Million Kinobesucher den Film sahen. Der Titelheld "Hubal" nahm die Phantasie der Massen gefangen - und mit ihm der Septemberfeldzug samt seinen Soldaten, der nun nicht mehr in erster Linie tragisch, sondern heroisch erschien.
Wenngleich die Regierenden in den 1970er Jahren andere als militärische Legitimationsquellen suchten und auf den Tribünen der Feierlichkeiten zu den Jahrestagen des Kriegsausbruchs meist zweitrangige Politiker erschienen, wurde doch die Schaffung neuer Gedenkstätten (Denkmäler, Friedhöfe, Museen), die unter Władysław Gomułka begonnen hatte, nicht aufgegeben. Diese Richtung setzte in den 1980er Jahren Wojciech Jaruzelski fort, in dessen Regierungszeit sich die Erinnerungspolitik wieder deutlich dem Zweiten Weltkrieg zuwandte. Jahrestage - insbesondere der 1. September und der 12. Oktober (an dem im Jahre 1943 die Schlacht bei Lenino stattgefunden hatte) - dienten als Anlass für Veranstaltungen, die für die historische Identität der Gesamtgesellschaft von Bedeutung waren. Im Jahre 1984 etwa stellte es ein zentrales Element der Feiern zum 45. Jahrestag des Kriegsbeginns dar, dass die rekonstruierten Innenräume des 1939 zerstörten Königsschlosses allgemein zugänglich gemacht wurden und die Urne mit dem Herzen des Nationalhelden Tadeusz KoŚciuszko wieder dorthin zurückkehrte. Obwohl Marian Buczek im Heldenpantheon weiterhin eine wichtige Stellung einnahm, hob man zugleich hervor, dass auf demselben Friedhof wie er auch der - ebenfalls im September 1939 gefallene - Fürst Artur Radziwiłł begraben sei. 22
Doch es gab eine Konstante: das offizielle Schweigen zum Ribbentrop-Molotow-Pakt, zum Einmarsch der Roten Armee am 17. September und zur Besetzung der sog. Östlichen Grenzlande. 23 Allerdings erschienen in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre und insbesondere seit dem August 1980, als es der entstehenden SolidarnoŚc-Bewegung gelang, das kommunistische Regime durch Streiks und Proteste zu einer Lockerung der Zensur zu zwingen, immer öfter Publikationen, die das staatliche Geschichtsmonopol aushöhlten, und das Wissen vom Anteil der Sowjetunion an der polnischen Niederlage von 1939 verließ allmählich den Bereich der "Privaterinnerung". 24 Nachdem im Zuge der Revolution von 1989 alle ideologischen Beschränkungen verschwanden, wurde die historische Erinnerung von dieser "östlichen" Sphäre geradezu dominiert. Die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag des deutschen Überfalls, an denen (auf der Westerplatte) zwei ehemalige politische Gegner teilnahmen - Präsident General Wojciech Jaruzelski sowie der erste nichtkommunistische Premierminister Tadeusz Mazowiecki -, waren bis 1999 die letzten, auf denen die Bedeutung des 1. Septembers hervorgehoben wurde. Der Schwerpunkt der "Erinnerungspolitik" verlagerte sich auf die bis dahin tabuisierten polnisch-sowjetischen Beziehungen (der Angriff am 17. September 1939, die Besetzung und der Verlust der Grenzlande, die Deportationen, Katyn) und auf die stalinistischen Verbrechen. Der "deutsche" Teil der polnischen Geschichte des Zweiten Weltkriegs wurde in einem solchen Maße in den Hintergrund geschoben, dass man zuweilen den Eindruck gewinnen konnte, der Krieg habe nicht am 1. September 1939 begonnen, sondern siebzehn Tage später.
Historiker und Publizisten begannen ernsthaft darüber nachzudenken, ob der Zweite Weltkrieg seine Rolle als zentrales Ereignis der polnischen Geschichte des 20. Jahrhunderts bereits verloren habe. Jedoch belegte das seit Ende der 1990er Jahre zu beobachtende explosionsartig zunehmende Interesse an der Zeit des Zweiten Weltkriegs das Gegenteil. Die auf der deutschen Erinnerungskarte zu beobachtenden Verschiebungen (von "Tätern" hin zu "Opfern" des Krieges), wie sie bei Themen wie Vertreibung und Bombenkrieg sichtbar wurden, hatten internationale Konsequenzen und führten zu einer Art deutsch-polnischen "Erinnerungskonkurrenz" sowie zu einer umfassenden Politisierung des Erinnerns. Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg wurde zum wichtigen Element sowohl der polnischen Außen- wie der Innenpolitik, und der 1. September kehrte in den Kalender der wichtigsten historischen Daten zurück (wo er lediglich mit dem Jahrestag des Ausbruchs des Warschauer Aufstandes um den ersten Platz konkurrierte). An den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Kriegsbeginns nahmen nicht nur die wichtigsten polnischen Politiker teil, sondern auch Bundespräsident Johannes Rau (die Teilnahme deutscher Politiker bei Veranstaltungen dieser Art wurde seither zur Regel, womit betont werden soll, dass eine Erinnerungsgemeinschaft besteht).
Seit 1999 beginnen die Feierlichkeiten zum 1. September (gewöhnlich auf der Westerplatte vor Danzig) bereits um 4.45 Uhr, zur gleichen Stunde, als im Jahre 1939 die ersten Salven des Linienschiffs "Schleswig-Holstein" abgefeuert wurden. Es ist bezeichnend, dass es auch in diesem Zusammenhang zu Rivalitäten kommt: Mittlerweile konkurriert das bei Lodz gelegene Wielun mit Danzig um den "Erinnerungsort" für den Beginn des Zweiten Weltkriegs, denn diese Ortschaft wurde am Morgen des 1. September 1939 von deutschen Bombern zerstört (und wird daher auch "polnisches Guernica" genannt). Hier fanden am 1. September 2004 die zentralen Feierlichkeiten zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs statt. Selbst der 2008 erbrachte Beweis, dass Wielun erst eine Stunde nach den ersten Schüssen auf die Westerplatte bombardiert wurde, tat seiner symbolischen Rolle keinen Abbruch; im Januar 2009 wurde der Antrag gestellt, dieser Stadt den Friedensnobelpreis zuzuerkennen. 25
Das Erinnern an den Kriegsbeginn hat inzwischen ganz verschiedenartige, bisweilen überraschende Gestalten angenommen. Einerseits ist es zu einer außerordentlichen Zunahme der materiellen Formen des Gedenkens gekommen (so haben etwa die einzelnen, 1939 kämpfenden polnischen Armeeeinheiten eigene Denkmäler erhalten), und Begegnungen zwischen polnischen und deutschen Veteranen wundern niemanden mehr. 26 Darüber hinaus ist der September 1939 auch zu einem Bestandteil der Popkultur geworden: Die Verteidigung von Wizna (auch als "polnische Thermopylen" bezeichnet, denn dort leisteten 700 polnische Soldaten Widerstand gegen 40000 deutsche Angreifer) ist Thema eines Stücks der schwedischen Heavy-Metal-Band "Sabaton", und in Polen erfreut sich der Science-Fiction-Roman " www.1939.pl" von Marcin Ciszewski (2008) einer beachtlichen Popularität. Gleichzeitig haben angesehene Historiker öffentlich die Meinung vertreten, es wäre wesentlich besser gewesen, Polen hätte 1939 Zugeständnisse an Deutschland gemacht und gemeinsam mit diesem die Sowjetunion angegriffen. 27
Andererseits ist der Heldenmythos von 1939 zur Staatsräson geworden - und zwar in einem solchen Maße, dass ein geplanter Spielfilm über die Verteidigung der Westerplatte, in dem die Filmemacher es wagten, wenig heldenhafte Verhaltensweisen der Soldaten zu zeigen, im Jahre 2008 eine landesweite Diskussion hervorrief. Daraufhin wurde dem Film der staatliche Zuschuss gestrichen und somit die Produktion unmöglich gemacht. Das kann nicht verwundern - ist doch in Danzig das wichtigste Projekt der gegenwärtigen Regierung auf dem Bereich der "Erinnerungspolitik" angesiedelt, das Museum des Zweiten Weltkriegs. Das Projekt wurde bereits in der Planungsphase von der konservativen Opposition kritisiert, da es allzu kosmopolitisch sei und die Rolle Polens im Zweiten Weltkrieg herabwürdige.
Der Grundstein für dieses Museum soll am 1. September 2009 gelegt werden, im Beisein hochrangiger Vertreter der Europäischen Union sowie der Länder, die im Zweiten Weltkrieg auf alliierter Seite gekämpft haben. Möglicherweise treffen sich in Danzig die deutsche Kanzlerin, der russische Ministerpräsident und der amerikanische Präsident. Der Tag, der vor 70 Jahren die Welt spaltete, könnte sie heute verbinden.
1 Übersetzung
aus dem Polnischen: Dr. Sven Sellmer, Poznan/Polen. Vgl.
Stanisław Cat-Mackiewicz, Historia Polski. Od 11 listopada
1918 do 17 wrzeŚnia 1939 [Geschichte Polens. Vom 11. November
1918 bis zum 17. September 1939], London 1941.
2 Biuletyn Informacyjny vom 30.8.
1940.
3
http://wladyslawbartoszewski.blox.pl/2007/07/Rocznice-Wrzesnia-w-okupowanej-Warszawie-III.ht
ml (7.5. 2009).
4 Vgl. Andrzej Krzysztof Kunert,
Rzeczpospolita WalczĄca. Powstanie Warszawskie 1944.
Kalendarium [Die kämpfende Republik. Der Warschauer Aufstand
1944. Eine Zeittafel], Warszawa 1994, S. 227 - 234.
5 Polski Komitet Wyzwolenia Narodowego
(PKWN) - größtenteils aus polnischen Kommunisten
bestehende, von der Sowjetunion abhängige Organisation, die
vom 22. Juli bis Ende 1944 auf den von der Roten Armee eroberten
polnischen Gebieten als provisorische Regierung tätig war
(Anm. d. Übers.).
6 Sanacja - Bezeichnung für das
nach dem Mai-Umsturz von 1926 in Polen herrschende, eng mit
Józef Piłsudski und dessen Ideen verbundene
autoritäre Regime (Anm. d. Übers.).
7 A. K. Kunert (Anm. 4), S. 235.
8 Protokoły posiedzen Prezydium
Krajowej Rady Narodowej 1944 - 1947 [Sitzungsprotokolle des
Präsidiums des Landesnationalrats], hrsg. von Jerzy
Kochanowski, Warszawa 1995, S. 180.
9 Ebd., S. 181.
10 Ebd., S. 180.
11 Vgl. Barbara Szacka, Druga wojna
Światowa - pamiĘc i upamiĘtnienie [Der Zweite
Weltkrieg - Erinnerung und Gedenken], in: dies., Czas
przeszły, pamiĘc, mit [Vergangenheit, Erinnerung,
Mythos], Warszawa 2006, S. 152.
12 Vgl. Kalendarz Robotniczy 1949
[Arbeiterkalender], Warszawa 1948, S. 111. Publikationen dieses
Typs sind verhältnismäßig repräsentative
Quellen. Der zitierte Kalender, der jährlich in einer Auflage
von mehreren hunderttausend Stück veröffentlicht wurde,
war Lektüre in jeder Schule, jeder Armeeeinheit und jedem
Betrieb; er enthielt offizielle Hinweise zu den Jahrestagen des
gesamten kommenden Jahres.
13 Vgl. Kalendarz Robotniczy 1954,
Warszawa 1953, S. 255 - 262.
14 Vgl. Scenes of fighting and
martyrdom guide. War years in Poland 1939 - 1945, Warszawa
1968.
15 Kalendarz Robotniczy 1956, Warszawa
1955, S. 171.
16 Poln.: Armia Krajowa (AK) - der
Londoner Exilregierung gegenüber loyale, im Untergrund
agierende Militärorganisation (Anm. d. Übers.).
17 W rocznicĘ WrzeŚnia [Zum
Jahrestag des Septembers], in: Żołnierz Polski, 17
(1956) 9, S. 4.
18 Siehe
www.wajda.pl/pl/filmy/film04.html (11.5. 2009).
19 Vgl. Trybuna Ludu vom 1.9.
1967.
20 Vgl. PorĘba chce
zmartwychwstac. Z reŻyserem Bohdanem PorĘbĄ rozmawia
Grzegorz Sroczynski [PorĘba will die Auferstehung. Mit dem
Regisseur Bohdan PorĘba spricht Grzegorz Sroczynski], in:
DuŻy Format, Nr. 9, Beilage zur Gazeta Wyborcza vom 3.3.
2008.
21 Henryk Weber, "Hubal", in: Polityka
vom 22.9. 1973.
22 Vgl. Trybuna Ludu vom 1./2.9.
1984.
23 Poln.: Kresy Wschodnie - früher
zum polnischen Staat gehörende Gebiete, die heute Teile
Litauens, Weißrusslands und der Ukraine sind (Anm. d.
Übers.).
24 Karol Liszewskis zuerst in London
erschienenes Buch "Wojna polsko-sowiecka 1939 r." [Der
polnische-sowjetische Krieg von 1939] erlebte mindestens fünf
Untergrundausgaben, "W zaborze sowieckim" [Im sowjetischen
Teilungsgebiet] von Jan Tomasz Gross ebenfalls fünf, "Agresja
17 wrzeŚnia 1939" [Der Angriff am 17. September 1939] von
Jerzy Łojek mindestens drei: vgl. Katalog zbiorów
Archiwum Opozycji (do 1990 roku), [Katalog der Bestände des
Archivs der Opposition (bis 1990)], OŚrodek KARTA, Warszawa
2001.
25 Vgl.
www.um.wielun.pl/index.php?page=pokojowa -nagroda-nobla-2008 (22.5.
2009).
26 Wie etwa im Jahre 2001, als sie sich
an Bord des Museumskriegsschiffes ORP "Błyskawica" trafen;
vgl. www.mw.mil.pl/index.php?akcja=archiwum&years= 2001
&months=&id=891 (12.5. 2009).
27 Vgl. Wojna polska, rozmowa Piotra
Zychowicza z Pawłem Wieczorkiewiczem [Der polnische Krieg. Ein
Gespräch von Piotr Zychowicz mit Paweł Wieczorkiewicz],
in: Rzeczpospolita vom 17.9. 2005.